Kosmetikhersteller

Theiss hofft auf Dolorgiet

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Berlin -

Dr. Theiss Naturwaren hat mit der Übernahme des Herstellers Dolorgiet sein OTC-Geschäft gestärkt. In diesem Jahr wird sich der Zukauf der Schmerzsalbe unterm Strich noch nicht positiv in der Bilanz niederschlagen. Angesichts von Einbußen in Russland und Osteuropa erwartet der saarländische Hersteller für 2015 einen Umsatz auf Vorjahresniveau.

Wie Bionorica, Berlin-Chemie oder Stada, macht der schwache Rubel auch Dr. Theiss zu schaffen: „In Russland erwarten wir einen Umsatzrückgang in Euro von rund 20 Prozent“, sagte Theiss-Geschäftsführer Giuseppe Nardi der Saarbrücker Zeitung. Auch in der Ukraine seien die Erlöse voraussichtlich um rund 15 Prozent rückläufig. Durch den Bürgerkrieg sei ein Teil des Marktes weggebrochen. In den osteuropäischen Ländern tritt das Unternehmen unter der Marke Naturprodukt beziehungsweise Natusana auf.

Die Firma von Apotheker Dr. Peter Theiss erwirtschaftet etwa 60 Prozent des Umsatzes im Ausland. 2014 wurden laut Nardi knapp 210 Millionen Euro erlöst. Dieses Ziel werde das Unternehmen in laufenden Jahr mit etwas Glück halten können. „Das ist auch davon abhängig, wie sich der Rubel entwickelt“, sagte er. Theiss selbst sieht die Entwicklung in Russland gelassen: „Es ist nicht die erste Russland-Krise, die wir bestehen müssen“, sagte er dem Blatt. Schon in den 1990er Jahren und 2008 habe es Probleme im russischen Markt gegeben. „Jetzt stehen wir vor der Aufgabe, unseren Markt zu stabilisieren.“

Die Umsatzverluste seien in anderen Märkten ausgeglichen worden. Das Geschäft in Deutschland habe sich im laufenden Jahr gut entwickelt. Der Hersteller setzt hierzulande vor allem auf sein Kosmetiksortiment der Marken Medipharma Cosmetics (Olivenöl). Die Linie wurde zuletzt um eine Hyaluron-haltige Serie erweitert. Außerdem gibt es Allgäuer Latschenkiefer und Lacalut. Vor der Krise hatte Dr. Theiss unter dem Strich pro Jahr 15 Millionen Euro verdient.

Deutlich mehr Wachstum erhofft sich Nardi laut Bericht auf dem Markt der Schmerzprodukte. Im Frühjahr hatten die Saarländer den Hersteller Dolorgiet mit Sitz in St. Augustin bei Bonn übernommen. Die 1923 gegründete Firma hatte als erster deutscher Betrieb eine topische Form von Ibuprofen entwickelt. Das Präparat wurde 1982 patentiert und ein Jahr später als Dolgit-Creme auf den Markt gebracht. Bis heute werden laut Firmenangaben die Mehrheit der hierzulande verkauften Cremes und Gels mit Ibuprofen von Dolorgiet hergestellt.

Theiss hat seine Schmerzcreme überarbeiten müssen und vertreibt die beiden Produkte seit Juni laut Bericht unter der Marke „Proff“. Begleitet durch entsprechende Werbemaßnahmen habe die Creme aus dem Stand einen Wochenumsatz von rund 200.000 Euro erreicht, sagte Nardi. „Wir sind hoffnungsvoll, in diesem Markt weiter zu wachsen.“

Außerdem gibt es Pläne, die Produktion in Homburg weiter auszubauen. Heute sind am Unternehmenssitz und in den drei Werken rund 400 Mitarbeiter beschäftigt, weltweit sind es rund 1000. In Deutschland gehen knapp 50 Mitarbeiter in die Apotheken. Seit 2012 schickt Dr. Theiss neben dem Außendienst auch eigene Schulungsteams in die Offizin. Die Firma wurde 1978 gegründet. Theiss hatte sich mit Vorträgen in Kneipp- und Hausfrauenvereinen einen Namen gemacht. Seine Produkte wurden in Markt-Apotheke produziert, die er 1976 von seinem Vater übernommen hatte.

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