Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat auf seiner Saarlandtour Dr. Theiss und Ursapharm besucht. Begleitet wurde er von der saarländischen Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU). Alleine beim Kosmetikhersteller nahm sich der Minister drei Stunden Zeit, um Geschäftsführung und Belegschaft kennen zu lernen.
Gröhe hat sich zunächst die Produktion angesehen. In Homburg werden die Kosmetikmarken Allgäuer Latschenkiefer und Medipharma/Olivenöl sowie die Zahncreme Lacalut hergestellt. Im Werk habe Gröhe die Gelegenheit genutzt, um mit Produktions- und Lagermitarbeitern zu sprechen, sagt eine Firmensprecherin. Außerdem habe sich auch der Betriebsrat vorgestellt.
In den Gesprächen sei es etwa um die Logistik des Herstellers gegangen. „Wir haben ihm erklärt, wie die Marken vertrieben werden“, so die Sprecherin. Weitere Themen waren das Exportgeschäft und die Einsatzgebiete der Produkte. In Homburg sind 400 der insgesamt 1000 Mitarbeiter beschäftigt. Auf den Bereich Produktion und Logistik entfallen rund 120 Arbeitsplätze. Ende 2007 hatte der Hersteller ein neues Gebäude mit einer Fläche von rund 13.000 Quadratmetern im Industriegebiet eröffnet.
Nach dem Besuch der Produktion fuhren die Politiker zum rund 500 Meter entfernten Verwaltungsgebäude. Dort traf Gröhe Firmengründer Dr. Peter Theiss und Giuseppe Nardi, der in der Geschäftsführung für Marketing, Vertrieb und das Exportgeschäft verantwortlich ist. Besonders gut habe Gröhe gefallen, dass sich Dr. Theiss als mittelständisches Unternehmen im Markt behaupte, so die Sprecherin. Nach dem Mittagessen verließ die Delegation das Unternehmen. Am Nachmittag besuchte der Minister außerdem den saarländischen OTC-Hersteller Ursapharm.
Gröhe ist nicht der erste hochrangige Politiker, der Dr. Theiss besichtigt hat. Vor vier Jahren war der damalige Bundespräsident Christian Wulff beim Kosmetikhersteller zu Besuch. Der Jurist nahm sich damals eine Stunde Zeit.
Theiss hatte die Firma 1978 gegründet. Der Pharmazeut hatte sich mit Vorträgen in Kneipp- und Hausfrauenvereinen einen Namen gemacht. Seine Produkte wurden in Markt-Apotheke produziert, die er 1976 von seinem Vater übernommen hatte. In Deutschland gehen knapp 50 Mitarbeiter in die Apotheken. Seit 2012 schickt Dr. Theiss neben dem Außendienst auch eigene Schulungsteams in die Offizin. Der Jahresumsatz liegt bei rund 250 Millionen Euro. Der Auslandsanteil liegt bei etwa 60 Prozent.
Im Frühjahr hat Dr. Theiss den Hersteller Dolorgiet mit Sitz in St. Augustin bei Bonn übernommen. Die Firma wurde 1923 von Peter Doll gegründet und hatte als erste deutsche Firma eine topische Form von Ibuprofen entwickelt. Das Präparat wurde 1982 patentiert und ein Jahr später als Dolgit-Creme auf den Markt gebracht. Bis heute werden laut Firmenangaben die Mehrheit der hierzulande verkauften Cremes und Gels mit Ibuprofen von Dolorgiet hergestellt.
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