Kosmetik

Wieder Mineralöle in Lippenpflege gefunden

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Berlin -

In Lippenpflegestiften und anderen Körperpflegeprodukten sind erneut Stoffe aus Mineralöl gefunden worden. Bei insgesamt neun von 31 untersuchten Produkten wurden aromatische Kohlenwasserstoffe aus Mineralöl (MOAH) nachgewiesen, wie das nordrhein-westfälische Verbraucherschutzministerium mitteilte. MOAH stehen im Verdacht, bei langfristiger Nutzung möglicherweise Krebs zu erregen. Betroffen sind den Angaben zufolge vor allem Lippenpflegeprodukte.

Ob von den Produkten eine Gefahr für die Anwender ausgeht, ist nicht sicher. NRW-Verbraucherschutzminister Johannes Remmel (Grüne) nannte die Ergebnisse beunruhigend. „Solche Stoffe gehören einfach nicht in Pflegemittel“, sagte er. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) schließe zumindest nicht aus, dass in MOAH krebserregende Verbindungen enthalten seien. Einen MOAH-Grenzwert für Kosmetika gibt es nicht.

Die neuen Analysen decken sich mit Ergebnissen einer Untersuchung der Stiftung Warentest von Mai 2015. Das BfR hatte den Herstellern damals empfohlen, den MOAH-Gehalt zu minimieren, was technisch möglich sei. „Der Rücklauf, wie diese Empfehlung in der Praxis umgesetzt wird, steht noch aus“, teilte das BfR mit. Der Herstellerverband IKW sieht keinen Grund für Änderungen. „Mineralöle in kosmetischen Mitteln sind sicher. Sämtliche in Kosmetika eingesetzten Mineralöle haben Pharmaqualität“, teilte er mit. Es gebe kein gesundheitliches Risiko. „Daher besteht auch kein Grund für eine Umformulierung der Produkte.“

Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt in Münster hatte die neue Untersuchung im Auftrag des nordrhein-westfälischen Verbraucherschutzministeriums durchgeführt. Geprüft wurden unter anderem 25 Lippenkosmetika, bei fünf von ihnen lag der MOAH-Wert über der Nachweisgrenze.

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