Apothekenkosmetik

Alliance Boots schmeißt P&G raus

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Berlin -

Ein Jahr nach Beginn der länderübergreifenden Vertriebskooperation zwischen Alliance Boots und Procter & Gamble

(P&G) ist die Zusammenarbeit bereits beendet. Der

US-Konsumgüterkonzern hatte die Kosmetikprodukte der Marke Boots

Laboratories apothekenexklusiv beispielsweise in Deutschland vertrieben. Boots-Chef Stefano Pessina hat zum Jahreswechsel der Anzag-Tochter

„Skills in healthcare“ die Verantwortung über die deutschen

Verkäufe der Anti-Aging-Hautcrémes in die Hände gelegt.

Im Herbst 2011 hatten beide Konzerne die Zusammenarbeit über den Vertrieb der Serie „Serum 7“ angekündigt. P&G bringe sein umfassendes Konsumentenverständnis und seine Erfahrung im Marketing mit, hieß es damals. Tatsächlich dürfte es Pessina auch darum gegangen sein, sich auf der Industrieseite mit einem großen Player zu verbünden.

Ein Jahr lang war die Kooperation vorbereitet worden. P&G hatte auf Vereinbarungen mit Apothekenkooperationen über Erstbevorratungen, den eigenen Wick-Außendienst und eine massive PR-Kampagne in Frauen- und Lifestyle-Magazinen gesetzt.Zuletzt waren die Produkte sogar bei der Europa Apotheek Venlo beworben worden.

Die Bemühungen der Amerikaner haben offenbar nicht ausgereicht, um den Apotheken die Produkte des Kettenkonzerns schmackhaft zu machen. Während sich die Verkäufe zu Beginn der Neueinführung recht positiv entwickelt haben sollen, gingen sie in den vergangenen Monaten zurück: Dem Vernehmen nach hat P&G trotz Investitionen in Werbemaßnahmen, verstärkter Präsenz des Außendienstes und besseren Konditionen nicht die geforderten Umsätze erzielt. Pessina zog die Reißleine – trotz seiner angeblich guten privaten Kontakte zu P&G-Chef Bob MacDonald, mit dem er, gemeinsam mit anderen Konzernchefs, im Vorstand des „Consumer Goods Forum“ sitzt.

Auf Nachfrage wollte sich ein Anzag-Sprecher nicht zu den Verkaufserlösen äußern. Die Kooperation mit P&G sei eine einjährige „Testphase“ gewesen. Auch die Kooperationen für den Vertrieb in Italien und Spanien laufen aber im Frühjahr aus und fallen ebenfalls in die Verwantwortung der jeweiligen regionalen Töchter von „Skills in healthcare“.

Eigentlich sollten die Boots-Kosmetikprodukte auch in Österreich und der Schweiz angeboten werden – bisher sind sie dort jedoch nicht vermarktet worden. Man habe sich nicht im Streit getrennt, sondern sei gemeinsam zu diesem Ergebnis gekommen, sagt der Sprecher. „P&G hat den Vertrieb bestmöglich gemacht.“

Bislang verfügt die deutsche „Skills in healthcare“ über keine Erfahrung im Vertrieb von Kosmetika. Das Unternehmen hat unter anderem den Außendienst für Betapharm übernommen und vertreibt Generika von Hexal, „Apothekers Original Pferdesalbe Gold" von Equimedis Dr. Jacoby sowie die Bachblüten-Präparate von Spagyra.

Derzeit werde der „Skills in healthcare“-Außendienst bestehend aus rund 20 Mitarbeitern noch aufgebaut, so der Sprecher. Rekrutiert werden offenbar ausschließlich Vertriebler mit Kosmetikkompetenz. „Unser Vorteil ist, näher an den Apotheken zu sein.“ Am Maßnahmenpaket werde sich nicht viel verändern. Weitere finanzielle Mittel stellt die Konzernzentrale in London zur Vermarktung aber offenbar nicht zur Verfügung.

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