Nach sechs Monaten beenden easyApotheke und die Deutsche Post Ende September ihr gemeinsames Pilotprojekt. Seit März konnten Kunden in zuletzt 30 Postfilialen in Stuttgart, Hannover und Hildesheim ihre Rezepte in Freiumschlägen direkt am Postschalter abgeben. Die Versandapotheke hatte in den Filialen bis zu zwei Meter hohe Aufsteller des Versenders platziert. Den Partnern zufolge konnte die erhoffte Kundenresonanz nicht erzielt werden.
"Wir hätten die gute Zusammenarbeit mit easyApotheke gern fortgesetzt. Unterm Strich mussten wir aber feststellen, dass die Kunden das Zusatzangebot in unseren Filialen trotz seiner Vorteile nicht in dem Umfang angenommen haben, wie wir erhofft haben", erklärt Bianca Overbeck, Abteilungsleiterin Marketing und Vertriebsmanagement von der Deutschen Post. Das Pilotprojekt werde daher nach den vereinbarten sechs Monaten Laufzeit nicht verlängert.
easyApotheke-Chef Oliver Blume macht die Preisbindung für das Scheitern des Konzepts verantwortlich: Anders als Versandapotheken mit Sitz im Ausland seien heimische Apotheken an die deutsche Arzneimittelpreisverordnung gebunden, die bei der Bestellung von rezeptpflichtigen Medikamenten eine Reduzierung oder ein Erlassen der Rezeptgebühr nicht zulässt.
Die Kooperation war mit den Annahmestellen in Stuttgarter Postfilialen der erste Schritt von easyApotheke in Richtung Süddeutschland. Mittlerweile hat die Discount-Apotheke zwei Standorte in Bayern eröffnet; Baden-Württemberg soll demnächst folgen.
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