Mit einer interaktiven Rabattaktion ist Procter & Gamble (P&G) auf Kundenfang: Der US-Konsumgüterkonzern bietet über das Internet Gutscheine für seine Marken an. Die Verbraucher sollen Produkte von Wick, Oral-b, Braun oder blend-a-med/blend-a-dent testen und ihre Meinung im Forum hinterlassen. In den Apotheken können die Coupons nicht eingelöst werden.
Die Angebote bei „Deutschland testet“ beziehen sich laut Konzern ausschließlich auf den Lebensmitteleinzelhandel. „Der Vertriebskanal Apotheke wird bei P&G von einer anderen Vertriebsorganisation betreut, die ihrerseits eigene Promotionmaßnahmen umsetzt“, sagt eine Sprecherin.
An der Aktion sind unter anderem die Drogerieketten Müller, dm oder Rossmann sowie Supermärkte wie Rewe, Edeka, Marktkauf oder Real beteiligt.
Die Rabatte gelten beispielsweise für Wick-Halsbonbons, Zahnseide und -bürsten von Oral-b sowie Haftcreme-Produkte von blend-a-dent oder blend-a-med-Zahnpasta. Die Waren und die teilnehmenden Händler wechseln monatlich. Verbraucher, die einen Testbericht hinterlassen, können Produkte aus dem Sortiment gewinnen.
Die Aktion wird von Wigald Boning beworben. Der TV-Moderator und Comedian erklärt die P&G-Produkte auf der Internetseite. Bei seiner letzten großen Kampagne hatte der US-Konzern während der Olympischen Spiele mit der weltweiten Kampagne „Danke Mama“ auf sein Marken-Portfolio aufmerksam gemacht.
P&G ist mit einem Umsatz von rund 83,6 Milliarden US-Dollar einer der größten Konsumgüterkonzerne der Welt. Im vergangenen Jahr sank der Gewinn um 9 Prozent auf 10,7 Milliarden Dollar. Die Gesundheitssparte macht mit 12,4 Milliarden Dollar einen Anteil von 15 Prozent des weltweiten Umsatzes aus. Der größte Anteil des Geschäfts fällt mit knapp einem Drittel (27,2 Milliarden Dollar) auf den Bereich Haushaltswaren (Ariel, Duracell, Ace, Febrezze).
P&G hatte 2011 gemeinsam mit Teva ein Joint Venture für den Vertrieb der Selbstmedikations-Produkte gegründet. Das weltweite Volumen wurde auf 1 Milliarde Euro geschätzt. Das Gemeinschaftsunternehmen vertreibt die Produkte in allen Regionen außer Nordamerika. Mit der Erfahrung von P&G solle die Marke Ratiopharm weiter entwickelt werden, hatte der deutsche Teva-Chef Dr. Sven Dethlefs gesagt.
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