Kosmetikkonzerne

Nestlé tauscht L'Oréal gegen Galderma

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Berlin -

Seit Jahren halten sich Gerüchte, Nestlé könnte sich bei L'Oréal zurückziehen. Jetzt reduziert der weltgrößte Lebensmittelkonzern seine Anteile an dem französischen Kosmetikhersteller von 29,4 auf rund 23 Prozent. Das Aktienpaket im Wert von rund 6 Milliarden Euro übernimmt L'Oréal. Die Beteiligung der Inhaberfamilie Bettencourt-Meyers an L'Oréal steigt rechnerisch von 30,6 auf insgesamt 33,3 Prozent.

L'Oréal kauft Nestlé 27,3 Millionen Aktien für 3,4 Milliarden Euro in bar ab. Der Kosmetikkonzern gibt außerdem gegen weitere 21,2 Millionen Aktien seine 50-prozentige Beteiligung an dem Dermatologika-Hersteller Galderma ab.

Nestlé will mit der Übernahme den Bereich der medizinischen Hautpflege ausbauen, während L'Oréal sich künftig auf Kosmetik konzentrieren will. Die Schweizer wollen mit Nestlé Skin Health außerdem ein neues Unternehmen gründen, um das Geschäftsfeld mit medizinischen Hautpflegeprodukten auszuweiten. Die Firma mit Sitz in Lausanne soll laut Konzern auf die weltweite Nachfrage im Bereich Hautgesundheit ausgerichtet werden.

Galderma werde „das Fundament der Nestlé Skin Health sein“, sagte Peter Brabeck-Letmathe, Präsident des Nestlé-Verwaltungsrats. Die neue Tochterfirma soll vom Galderma-Management geführt werden. Auch die Babyhautpflege Bübchen soll in die neue Firma übergehen.

Galderma wurde 1981 als Joint Venture von Nestlé und L'Oréal gegründet und ist in Paris und Lausanne ansässig. Weltweit sind laut Firmenangaben rund 4200 Mitarbeiter tätig. Die Produkte werden in rund 70 Länder verkauft.

In Deutschland ist Galderma vor allem wegen des Nagelpilzmittels Loceryl bekannt, das 2010 als erstes Produkt in die Sichtwahl kam. Ende 2012 hatte das Gemeinschaftsunternehmen Spirig (Daylong, Excipial, Imazol, Alacare) übernommen.

Die beiden Konzerne teilen sich noch das Geschäft mit Nahrungsergänzungsmitteln von Innéov. Nestlé ist an der Forschung beteiligt und entwickelt die Wirkstoffe, für das Marketing ist L'Oréal verantwortlich. Das Joint Venture wurde 2002 gegründet.

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