Versandapotheken

Konkrete Angebote für Sanicare Carolin Bauer, 16.10.2012 13:48 Uhr

Angebote für Sanicare: Erste Investoren haben konkrete Vorschläge für die insolvente Versandapotheke abgegeben. Foto: Sanicare
Berlin - 

Die Suche nach einem Investor für die insolvente Versandapotheke

Sanicare und weiteren Unternehmensbereichen kommt voran: Einige

Interessenten hätten „konkrete Angebote“ abgegeben, sagt ein Sprecher

des vorläufigen Insolvenzverwalters Ralph Bünning. „Wir sind zufrieden

mit der Nachfrage.“ Für welche Geschäftsbereiche sich die potenziellen

Käufer interessieren, wollte er nicht verraten.

Das vorläufige Insolvenzverfahren war vor knapp drei Wochen eröffnet worden. Bis Ende November muss entschieden werden, ob es zu einem tatsächlichen Verfahren kommt. Dann müsse der Insolvenzverwalter geprüft haben, ob genug Masse verfügbar sei, um die Kosten des Verfahrens zu decken, so der Sprecher. Zudem müsse sich der Betrieb tragen, damit sich die finanzielle Lage nicht weiter verschlechtert.

Den Interessenten steht dabei offen, ob sie in das ganze Unternehmen oder nur in Teile investieren wollen. Von der Zahlungsunfähigkeit sind neben der Versandapotheke auch die Apotheke in Bad Laer sowie die Filialapotheken Bielefeld und Versmold betroffen. Ebenfalls insolvent sind der gruppeneigene Personaldienstleister sowie der Campingplatz „Campotel“ in Bad Rothenfelde. Betroffen sind mehr als 550 Mitarbeiter.

Die Versandapotheke des verstorbenen Inhabers Johannes Mönter stelle Bieter und Insolvenzverwalter vor spezielle Herausforderungen. Bünning hat aber bereits Erfahrung mit dem Apothekenmarkt. Er verwaltet auch die Insolvenz der Unternehmensgruppe um die Bremer „Hirsch Apotheke Dr. Eberhard Lins“.


Angesichts der standes- und berufsrechtlichen Besonderheiten sei Sanicare ein „schwieriger Fall“. „Wir machen uns keine Sorgen um die niedergelassenen Apotheken“, so der Sprecher. Offenbar ist es schwieriger, potenzielle Geldgeber für die Internetapotheke zu finden.

Auch die Gespräche mit den Lieferanten entwickeln sich positiv. Sanicare wird von rund 1000 Unternehmen beliefert. Nach Bekanntwerden der Insolvenz war ein Teil davon zunächst abgesprungen, darunter auch Großhändler. Alle Großlieferanten seien nun wieder an Bord.

Die Kunden scheinen die Pleite und die angekündigten möglichen Lieferverzögerungen dagegen nicht abzuschrecken. „Ein paar sind abgesprungen, jedoch nicht so viele wie sonst üblich“, sagt der Sprecher. Bei Sanicare in Bad Laer sind sogar persönliche E-Mails eingegangen, in denen Patienten ihr Bedauern aussprechen.