Der Umbau einer Apotheke und die Anschaffung eines Kommissionierers erfordern nennenswerte Investitionen. Apotheker Christian Weber von der Rohan-Apotheke in Ettenheim hat dafür ein besonderes Angebot entdeckt. Die Finanzierung lief problemlos und er zahlt so gut wie keine Zinsen: „Digitalisierungsprämie“ lautet das Zauberwort.
Bei seiner Hausbank, der Volksbank, fragte Weber zunächst nach einer Finanzierung. Der neue Berater machte ihn auf die Digitalisierungsprämie der landeseigenen L-Bank aufmerksam. Auftrag der L-Bank als Förderbank des Landes Baden-Württemberg ist es, sich im Einklang mit den politischen Zielsetzungen der Landesregierung in Geschäftsfeldern zu engagieren, „in denen der Markt nicht zu den gewünschten Ergebnissen führt“. Offenbar ist das bei der Digitalisierung der Fall.
Zu den Instrumenten der L-Bank gehört nämlich unter anderem die „Digitalisierungsprämie“: Das ist ein zinsverbilligtes Darlehen für Unternehmen in Baden-Württemberg mit Tilgungszuschuss des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau. „Sie sind Freiberufler oder führen ein gewerbliches Unternehmen. Sie planen ein Digitalisierungsprojekt. Sie sind am Standort Baden-Württemberg aktiv“, heißt es dazu von der Bank und weiter: „Sie möchten Ihre Betriebsabläufe oder Kundenkontakte stärker digitalisieren. Oder: Sie möchten die IT-Sicherheit in Ihrem Unternehmen erhöhen. Sie möchten Hard- und/oder Software anschaffen und Ihre Mitarbeiter in der Anwendung schulen lassen. Sie möchten IT-Dienstleistungen in Auftrag geben.“
Die Kosten des Projektes müssen zwischen 10.000 Euro und 100.000 Euro betragen. Das Unternehmen darf nicht über 100 Beschäftigte haben. Ausgeschlossen von der Finanzierung sind IT-Grundausstattung wie PCs, Notebooks oder Smartphones und Basissoftware. Die Laufzeit der Kredite beträgt wahlweise 5, 7 oder 10 Jahre mit einem tilgungsfreien Anlaufjahr. Und der Clou: Die Bank gewährt einen Tilgungszuschuss – 5000 Euro bei einem Kredit von 10.000 Euro und darüber hinaus 10 Prozent, also maximal 10.000 Euro.
Als studierter Diplomkaufmann griff Weber sofort zu und die Sache lief unkompliziert. Den neuen Kommissionierer von Gollmann in der Basisausführung für knapp 100.000 Euro nahm die Volksbank sogar als Kreditsicherheit. Weber zahlt jetzt 1,0 Prozent Zinsen, das sind 0,5 bis 0,6 Prozentpunkte unter dem üblichen Marktsatz und zahlt statt 100.000 Euro nur 90.000 Euro zurück. Weber: „Den Kredit erhalte ich so quasi zum Nulltarif.“
Gegründet wurde die heutige L-Bank nach dem ersten Weltkrieg. Damals herrschte allgemeine Wohnungsnot, der soziale Wohnungsbau wurde zur Schwerpunktaufgabe des öffentlichen Auftrags. In diesem Zusammenhang wurden nach 1922 die Württembergische und im Jahr 1934 die Badische Landeskreditanstalt, die aus den Badischen Wohnungsfürsorgekassen hervorging, gegründet. Wohnungsbauförderung blieb auch in den folgenden Jahrzehnten die zentrale Aufgabe der beiden Institute. Insoweit ist die Geschichte der beiden Häuser in den frühen Jahren weitgehend eine Geschichte des Wohnungsbaus und der Wohnungsbauförderung.
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