Pharmahandelskonzerne

Pinger: Besuchen, nicht mailen

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Berlin -

Celesio-Chef Markus Pinger will seine Führungskräfte öfter sehen und seltener E-Mails von ihnen lesen. Dies hat er in einer internen E-Mail an seine Manager unterstrichen. Das Problem: Pinger hat einen Maulwurf, der das Schreiben an die Presse weitergegeben hat. Das Manager Magazin nahm das „Dokument der Geschwätzigkeit“ zum Anlass, um Pinger als Mann mit Marotten darzustellen.

Pinger hätte es besser wissen sollen: Es ist nicht das erste Mal, dass eines seiner Schreiben die interne Datenautobahn verlässt: Im vergangenen Herbst hatte sich Pinger in einer aufrüttelnden E-Mail an Führungskräfte im In- und Ausland gewandt. Seine Forderung nach mehr Input hatte ihm eine extra Portion Öffentlichkeit beschert.

In seinem aktuellen Schreiben forderte Pinger zum wiederholten Male mehr direkte Kommunikation und weniger E-Mails mit Power-Point-Präsentationen. Deshalb sei die E-Mail unter dem Titel „How to make friend with Markus“ mit einem „Augenzwinkern“ verfasst, so ein Celesio-Sprecher.

Offenbar wollte Pinger mit der E-Mail die Kommunikation ankurbeln: „Mich zu treffen, baut Vertrauen zwischen uns auf, und ich werde mein Bestes tun, um vertrauenswürdig zu sein“, wird der Konzernchef in dem Bericht zitiert. E-Mails erlaubten weder direkten Kontakt noch Dialog, Unterhaltung oder Teamarbeit, sondern sorgten oft für Missverständnisse, die die Vertrauensbasis schwächten. Deshalb solle darauf verzichtet werden.

Wer Pinger kennt, der glaubt ihm das. Doch im Bericht kommt der ehemalige Marken-Vorstand bei Beiersdorf nicht gut weg: Das Manager Magazin nimmt die interne Anleitung zum Anlass und stellt Pinger als „ruppig im Umgang, mit einem Hang zur Selbstdarstellung“ dar. Dem Manager eile ein „gewisser Ruf voraus“: In Hamburg sei er als verhaltensauffällig in Erinnerung geblieben und bei Celesio dabei, diesen Ruf zu festigen.

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