Der saarländische Reimporteur Edwin Kohl will sein Geld künftig auch mit Elektroautos verdienen. Gemeinsam mit dem Essener Energieberater Conenergy hat Kohl Anfang Juli aus der Insolvenzmasse des französischen Automobilzulieferers Heuliez dessen Elektrosparte übernommen. Schon im kommenden Jahr sollen am Firmensitz südöstlich von Nantes die ersten Elektroautos vom Band laufen.
Eigentlich sei Kohl als Kunde auf der Suche nach ökologischen Alternativen für seinen eigenen Fuhrpark gewesen, als Heuliez in Schwierigkeiten geriet, berichtet ein Firmensprecher. Das französische Unternehmen beschäftigt sich seit 25 Jahren neben dem Karosseriebau mit Elektroautos und hatte zuletzt den ehemaligen VW-Designchef Murat Günak in seine Dienste gestellt. Günak wiederum ist ein alter Bekannter von Kohl, und so investierte der nach monatelangen Verhandlungen einen höheren einstelligen Millionenbetrag. Vorerst.
Schon im kommenden Juni soll der Mia - „Knubbel-Kiste mit Stromanschluss („Der Spiegel“) - in Serienproduktion gehen. 5000 Autos sollen im ersten Jahr verkauft werden, danach mindestens 10.000 Stück jährlich. Der Preis soll bei 15.000 Euro netto liegen, der Verbrauch bei 7 Kilowattstunden auf 100 Kilometer.
„Der Markt für Elektroautos ist ein absoluter Zukunftsmarkt“, sagt Kohl, der an dem Joint Venture mit Conenergy drei Viertel der Anteile hält. Ökologie und Ökonomie seien zwei Seiten derselben Medaille. Darum will Kohl gleich ein Ökostrom-Abo mit verkaufen. An einen Rückzug aus dem Importgeschäft oder von seinen Blisterplänen denkt der saarländische Unternehmer seinem Sprecher zufolge aber nicht.
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