Klosterfrau gibt Entwarnung bei „Tiger Balm“ Désirée Kietzmann, 12.08.2010 15:59 Uhr
Nachdem die US-Arzneimittelbehörde FDA den Produzenten der Salbe „Tiger Balm“ verwarnt hat, gibt die Firma Klosterfrau für Deutschland Entwarnung. Zwar lässt auch die Vertriebsgesellschaft aus Köln die Präparate „Tiger Balm rot“ und „Tiger Balm weiß“ bei dem verwarnten Hersteller Haw Par in Singapur produzieren. Die Produkte weisen einem Unternehmenssprecher zufolge allerdings eine andere Zusammensetzung auf als die in den USA vertriebenen Varianten.
Die FDA wirft Haw Par vor, das Produkt „Tiger Balm“ falsch gekennzeichnet zu haben. Die Salbe habe Eigenschaften eines Arzneimittels und müsse zugelassen werden.
Bei einer Inspektion im Oktober hatte die FDA außerdem festgestellt, dass die Arbeiter in der Fabrik nicht ausreichend geschult waren. Zudem seien Kontrollabläufe nicht eingehalten worden, bei Labortest seien unvollständige Daten dokumentiert worden. Sollte die Firma die Mängel nicht beheben, droht die FDA mit einem Einfuhrverbot für die Produkte in die USA.
Zweifel am Hersteller gibt es in Köln nicht: „Im Rahmen der im zeitlichen Abstand von drei Jahren stattfindenden Überprüfung durch die europäischen Überwachungsbehörden wurden keine Beanstandungen festgestellt, die auf Mängel der Qualität unserer Produkte hinweisen“, so der Klosterfrau-Sprecher. Die letzte Inspektion habe bei Haw Par in Singapur im Jahr 2009 stattgefunden.
Bevor die Ware auf den deutschen Markt komme, werde sie hierzulande geprüft: „Im Rahmen der Qualitätskontrolle in den Labors unseres Unternehmens wird jede Charge 'Tiger Balm', die aus Singapur geliefert wird, einer qualitativen und quantitativen analytischen Untersuchung unterzogen, bewertet und nur zum Verkehr freigegeben, wenn sie den Anforderungen entspricht“, sagte der Sprecher gegenüber APOTHEKE ADHOC.
Auch Auswirkungen auf die Produktion sowie Lieferengpässe befürchtet Klosterfrau nicht. „Tiger Balm rot“ und „Tiger Balm weiß“ sind in Deutschland als Salben zur Anwendung bei Gelenk-und Muskelbeschwerden beziehungsweise Erkältungen als freiverkäufliche Arzneimittel auf dem Markt.