Pflanzliche Arzneimittel

Klosterfrau: Drogerie-Angriff auf Buscomint

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Berlin -

Pfefferminzkapseln aus der Drogerie! Etwa 10 bis 15 Prozent der Erwachsenen leiden unter dem Reizdarmsyndrom. Die Funktionsstörung zeigt sich in verschiedenen Symptomen wie Krämpfen, Blähungen, Schmerzen oder Stuhlunregelmäßigkeiten. Pfefferminzöl soll einige Beschwerden lindern. Auf das ätherische Öl setzt jetzt auch Klosterfrau und bringt „Reizdarm Kapseln“ in die Drogerie.

Das pflanzliche Arzneimittel enthält 182 mg rektifiziertes Pfefferminzöl pro magensaftresistenter Weichkapsel und kann ab einem Alter von 16 Jahren angewendet werden.

Indikation

Laut Beipackzettel sind die Kapseln insbesondere bei Patienten mit Reizdarmsyndrom zur Linderung von leichten krampfartigen Beschwerden des Verdauungstraktes, von Blähungen und Bauchschmerzen angezeigt.

Dosierung

Dreimal täglich soll eine Kapsel im Ganzen mit kalter Flüssigkeit mindestens zwei Stunden vor oder nach dem Essen geschluckt werden. Die Kapseln sollen so lange angewendet werden, bis die Symptome abklingen. Die Einnahme kann über einen Zeitraum von drei Monaten ohne Unterbrechung fortgesetzt werden.

Mit den Reizdarm-Kapseln aus dem Mass Market greift Klosterfrau die apothekenpflichtigen Arzneimittel an. Erst vor wenigen Monaten hat Sanofi Buscomint in die Apotheken gebracht. Auch hier handelt es sich um magensaftresistente Weichkapseln mit 0,2 ml Pfefferminzöl, was einer Menge von 181,6 mg entspricht. Das pflanzliche Arzneimittel ist zugelassen zur symptomatischen Linderung von Bauchschmerzen, leichten Krämpfen im Magen-Darm-Trakt und Flatulenz, besonders bei Patienten mit Reizdarmsyndrom, und kann bereits ab einem Alter von 12 Jahren oder einem Körpergewicht von mindestens 40 kg angewendet werden. Auch hier liegt die empfohlene Tagesdosis bei dreimal täglich je eine Kapsel.

Carmenthin (Dr. Willmar Schwabe) enthält ebenfalls Pfefferminzöl, allerdings in Kombination mit Kümmelöl. Das pflanzliche Arzneimittel ist jedoch nicht zur Behandlung von Reizdarm zugelassen, sondern wird angewendet bei dyspeptischen Beschwerden, besonders mit leichten Krämpfen im Magen-Darm-Bereich, Blähungen, Völlegefühl.

Warum Pfefferminzöl?

Pfefferminzöl wird eine spasmolytische Wirkung auf die glatte Muskulatur des Darm-Traktes zugesprochen. Außerdem scheint das ätherische Öl die Bildung von Gallensäuren zu fördern. Pfefferminzöl wirkt zudem entschäumend und kann somit die Resorption von angesammelter Luft im Darm fördern.

Phytos haben auch laut Leitlinienempfehlung die Nase vorn. Denn das Reizdarmsyndrom wird symptomorientiert behandelt. Die Leitlinie empfiehlt beispielsweise periphere Analgetika, lösliche Ballaststoffe, trizyklische Antidepressiva, Spasmolytika und lösliche Ballaststoffe, aber auch Probiotika und Phytotherapeutika. Unter den Phytos ist die Pflanzenmixtur STW-5 bei RDS-O aufgeführt. Der Lösung aus neun Heilpflanzen wird der Evidenzgrad B zugesprochen. Die Rede ist von Iberogast (Bayer). Das Arzneimittel wird zur Behandlung von funktionellen und motilitätsbedingten Magen-Darm-Erkrankungen wie Reizmagen, Reizdarmsyndrom sowie zur unterstützenden Behandlung von Beschwerden einer Gastritis angewendet. Empfohlen werden dreimal täglich je 20 Tropfen in Wasser oder einer anderen Flüssigkeit mit Ausnahme von Grapefruitsaft vor oder während einer Mahlzeit.

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