Klinikkonzerne

Rhön: Kartellamt prüft Vertikalisierung dpa/APOTHEKE ADHOC, 27.11.2013 12:17 Uhr

Patienten schützen: Das Bundeskartellamt sieht beim Ausverkauf von Rhön an Fresenius genau hin. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Das Bundeskartellamt wird den umstrittenen Verkauf eines Großteils der

Rhön-Kliniken im Detail untersuchen. Die Bonner Behörde leitet ein

sogenanntes Hauptprüfverfahren ein; die Frist für eine Entscheidung

verlängert sich damit bis Ende Februar 2014. Untersucht werden sollen

nicht nur die Auswirkungen für den Klinikmarkt an sich, sondern auch für

die Lieferanten.

Rhön will nach der gescheiterten Übernahme durch Fresenius 43 Kliniken und 15 medizinische Versorgungszentren an den zu Fresenius gehörenden Konkurrenten Helios verkaufen. Dagegen leistet B. Braun als Rhön-Großaktionär erbitterten juristischen Widerstand. Zusammen mit Asklepios hatte der Medizintechnik-Hersteller im Frühjahr die Übernahme verhindert.

Die Wettbewerbshüter wollen überprüfen, ob mit der Übernahme auf dem privaten Krankenhaussektor regionale Monopole oder eine zu starke Position gegenüber den Krankenkassen entstehen könnten. Weil Fresenius auch als Anbieter von Medizinprodukten tätig ist, soll zudem untersucht werden, wie sich der Zusammenschluss eines bedeutenden Herstellers mit einem großen Abnehmer der Produkte auswirkt. Betroffen sind zahlreiche Märkte für Medizinprodukte, etwa der Bereich Infusionslösungen oder Dialyseprodukte.

„Das Vorhaben stellt das bislang größte Zusammenschlussprojekt im Krankenhausbereich in Deutschland dar“, kommentierte Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts. Ziel der Fusionskontrolle sei es, wettbewerbliche Strukturen zum Wohle des Patienten aufrecht zu erhalten.