Klinikketten

Rhön: B. Braun klagt gegen Ausverkauf

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Berlin -

Der Klinikkonzern Rhön kommt nicht zur Ruhe. Der Großaktionär B. Braun

klagt gegen den Verkauf von 43 Kliniken an die Fresenius-Tochter Helios.

Der Medizintechnikhersteller will den Kaufvertrag vor dem Langericht

Schweinfurt für nichtig erklären lassen. Zumindest soll das Management

verpflichtet werden, sich bei den Aktionären eine Zustimmung von mehr

als 90 Prozent zu holen.

B. Braun hatte zusammen mit Asklepios die Übernahme von Rhön durch Fresenius verhindert. Als Lieferant von Klinikbedarf wollte das Familienunternehmen verhindern, einen Großkunden an den Mitbewerber zu verlieren. Zusammen hatten sich die beiden Konzerne eine Sperrminorität gesichert.

Nachdem der Verkauf gescheitert war, schlug das Management ohne Zustimmung der Hauptversammlung 43 von 54 Kliniken und 15 von 39 Medizinischen Versorgungszentren an den einstigen Interessenten los. Der Fall liegt aktuell beim Bundeskartellamt zur Prüfung.

Bei Rhön ist man der Meinung, dass der Ausverkauf keine Angelegenheit für die Hauptversammlung ist. Der Verkauf sei rechtmäßig und wirksam. Jedenfalls habe die Klage keine aufschiebende Wirkung; man werde sich verteidigen und gehe von einem erfolgreichen Abschluss der Transaktion aus.

Auffällig ist, dass die Klage so spät kommt. Der Verkauf wurde bereits im September besiegelt; seitdem baut B. Braun seine Position bei Rhön aus. Anfechtungsklagen laufen auch gegen die Satzungsänderung, nach der künftig 25 Prozent der Stimmen für ein Veto zusammenkommen müssen.

Aktuell ist B. Braun mit 14 Prozent größter Anteilseiger vor der Familie von Firmengründer Eugen Münch (12,5 Prozent), dem schwedischen Pensionsfonds Alecta (9,9 Prozent) sowie Asklepios und der Else Kröner-Fresenius-Stiftung mit je 5 Prozent. Im Aufsichtsrat, der dem Verkauf zugestimmt hat, ist B. Braun bislang nicht vertreten.

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