Omega-Investor kauft Median-Kliniken Katharina Lübke, 17.10.2014 11:22 Uhr
Die Hedgefonds Advent und Marcol verkaufen die Klinikkette Median an den niederländischen Finanzinvestor Waterland. Der Kaufpreis liegt Medienberichten zufolge bei rund einer Milliarde Euro. Die Kette mit Hauptsitz in Berlin zählt laut den Verkäufern zu den Marktführern für Rehabilitation mit Schwerpunkten auf Neurologie, Kardiologie, Psychosomatik und Orthopädie. Waterland ist einer der Investoren beim belgischen OTC-Hersteller Omega.
Die beiden Median-Gründer Erich Marx und Axel Steinwarz hatten die Gesellschaft 2009 an die Beteiligungsfirma Advent, der auch der Pharmahändler Mediq sowie die Parfümeriekette Douglas gehören, und den Immobilieninvestor Marcol verkauft. Diese hatten die Gruppe zuletzt durch mehrere Zukäufe aus- und umgebaut: Neben der regionalen Expansion stand die Diversifizierung der Therapieangebote im Fokus. Mehr als 100 Millionen Euro wurden außerdem in die Modernisierung der bestehenden Einrichtungen investiert.
Zwischen 2009 und 2014 stieg die Anzahl der Häuser von 27 auf 45 und die Anzahl der Betten von 6300 auf 9500. Die Anzahl der Mitarbeiter erhöhte sich von rund 3700 auf rund 7500. Heute ist Median bundesweit vertreten. Für das Geschäftsjahr 2014 erwartet die Gruppe einen Umsatz von rund 500 Millionen Euro, 2009 waren es rund 270 Millionen Euro.
Nach dem Verkauf zahlreicher Krankenhäuser von Rhön an den Gesundheitskonzern Fresenius ist Median der zweite große Klinikdeal in diesem Jahr. Laut Medienberichten soll Median durch Zukäufe vor allem in den Bereichen Akut-Neurologie, Akut-Orthopädie und im Privatpatienten-Bereich wachsen.
Waterland hatte 2011 die RHM-Kliniken erworben. Die 26 Krankenhäuser und Heime verfügen derzeit über 2200 Betten. Außerdem sind die Niederländer an Kliniken in ihrem Heimatland beteiligt.
Als einer von mehreren Co-Investoren hatte Waterland im Februar 2012 Firmengründer Marc Coucke geholfen, den damals börsennotierten OTC-Hersteller Omega zurückzukaufen. Da das Unternehmen parallel für 470 Millionen Euro verschiedene OTC-Marken von GlaxoSmithKline (GSK) kaufte, wurde zugleich eine Anleihe ausgegeben.
2001 hatte Omega die Deutsche Chefaro übernommen, die 1972 als Tochter des Chemiekonzerns Akzo Nobel gegründet worden war. Zuletzt wurde das Unternehmen mit Marken wie Abtei, Wartner, Clabin, Varilind, Femtest, Azaron, Opticalm und XLS-Medical umbenannt. Außerdem wurde der Firmensitz erst von Waltrop nach Düsseldorf und dann zum ehemaligen Produktionsstandort von GSK im baden-württembergischen Herrenberg verlegt.