Wegen einer Blockade-Aktion durch Klimaaktivisten erhalten heute Berliner Apotheken ihre Großhandelslieferungen verspätet. Mehrere Lieferanten warnen vor Verzögerungen. Aktivist:innen störten auf der A100 den Berufsverkehr und weitere Zufahrtsstraßen.
Bereits Anfang der Woche gab es auf größeren Straßen in Berlin Blockaden durch die Gruppe „Letzte Generation“. Der Alltag in Berlin soll dadurch gezielt gestört werden. Und tatsächlich wird diesmal auch die Arzneimittelversorgung getroffen. Denn Apotheken erhalten dadurch ihre Lieferungen verspätet. Teilweise seien Lieferungen abgesagt worden, sagt ein Apotheker aus der Hauptstadt. Zudem sei die Apotheke gebeten worden, Bestellungen auf morgen zu verschieben.
Sowohl Alliance Healthcare Deutschland (AHD) als auch Phoenix informierten über die Verzögerungen. „Wir haben gerade erfahren, dass es bei der Auslieferung zu einer Verzögerung von ca. 45min kommt“, teilt AHD mit. Es werde das „Bestmögliche“ unternommen, damit die Bestellung so schnell wie möglich in der Apotheke eintreffe.
Phoenix wird in einem Kundenschreiben konkreter: „Die Klimademo wird an einer neuen Stelle fortgesetzt und blockiert jetzt die Zufahrt zur A100 im Bereich Seestraße“, heißt es. „Wir versuchen die Verkehrseinschränkungen zu umgehen, trotzdem wird es wahrscheinlich zu Lieferverzögerungen kommen.“
Bei Sanacorp in Potsdam gab es bis zum Nachmittag keinen Ausfall von Belieferungen aufgrund von Klimaprotesten. Teilweise habe es Lieferverzögerungen bei manchen Touren aufgrund von Straßensperrungen gegeben, sagt ein Sprecher. „Naturgemäß können wir leider nicht abschätzen, wann sich die Lage wieder normalisiert.“
Der Apotheker weist darauf hin, dass die Klimaaktivist:innen eigentlich die Gesundheitsversorgung nicht einschränken wollten. „An den Großhandel und die Apotheken hat wohl keiner gedacht.“ Denn bei manchen Arzneimitteln wie etwa bei Antibiotika sei es wichtig, die Lieferungen zeitnah zu erhalten.
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