Klima-Initiative

Kehr pflanzt Apothekenwald

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Berlin -

Nach Noventi will auch Pharma Privat etwas für die Rettung des Weltklimas tun: Großhändler Kehr will Apotheken in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Berlin und Brandenburg dafür gewinnen, die Wiederaufforstung des Harzes zu unterstützen. Einen griffigen Titel hat Kehr auch schon: Apothekenwald im Harz.

Seit Ende Februar können Apotheken aus dem Liefergebiet von Kehr und deren Kunden an der Aktion teilnehmen und damit die Wiederaufforstung des stark geschädigten Harzes unterstützen. Dazu hängen sie in den Apotheken Aktions-Plakate auf und werben damit für Spenden an die Stiftung Zukunft Wald. Alle Spenden fließen demnach in ein gemeinsames Aufforstungsprojekt. Die Niedersächsischen Landesforsten (NLF), ein öffentliches Unternehmen, unter dessen Dach die Forstämter zusammengefasst sind, wollen einen „artenreichen Mischwald“ pflanzen, „der den zukünftig zu erwartenden Klimaverhältnissen besser gewachsen ist“, so Kehr.

Zum Einstand lässt Kehr 10.000 Euro springen, um damit unter anderem die Pflanzung von 2000 Bäumen zu ermöglichen. Geplant ist in einem ersten Schritt, eine entstandene Freifläche mit 10.000 Bäumen wiederaufzuforsten. Laut Landesforstpräsident Dr. Klaus Merker sind in Niedersachsen allein in den beiden Hitzejahren 2018 und 2019 aufgrund des Klimawandels Kahlflächen von rund 10.000 Hektar, rund 100 km2, entstanden. Dabei hat nicht nur die heiße und trockene Witterung im Sommer den Baumbestand dezimiert, sondern auch ungewöhnlich starke Unwetter wie der Sturm Friederike, der im Januar 2018 mit bis zu 200 km/h durch die Wälder peitschte. „Es wird uns noch Jahre beschäftigen, diese Wälder mit vereinten Kräften wieder aufzuforsten“, so Merker bei der Unterzeichnung des gemeinsamen Vertrages.

Apotheken können sich beteiligen, indem sie Starterpacks für 150 Euro kaufen, die neben 20 Bäumen auch Marketingmaterial und eine Spendenbox für die Offizin enthalten. Alle teilnehmenden Apotheken erhalten einen Nachweis über den finanzierten Baumbestand und die damit gebundene CO2-Menge. Die Kooperation ist zunächst auf ein Jahr begrenzt, Kehr und die NLF bekunden jedoch, längerfristig zusammenarbeiten zu wollen.

„Der Klimawandel betrifft uns alle und erfordert ein sofortiges Handeln“, mahnt der geschäftsführende Gesellschafter Hanns-Heinrich Kehr. Der Großhändler beliefere mehrmals täglich über 1000 Apotheken und unterhalte einen großen Fuhrpark, der entsprechend viel CO2-Ausstoß verursacht. „Aus diesem Grund ist es uns wichtig, den von uns belieferten Apotheken und deren Kunden zu ermöglichen, sich durch die Initiative Apothekenwald im Harz regional und nachvollziehbar für den Wald und dessen Wiederaufforstung zu engagieren.“

Engagement gegen den Klimawandel hat sich den vergangenen Monaten in der Apotheken- und Großhandelsbranche etabliert. Neben dem Großhändler Krieger, der bei der Auslieferung verstärkt auf E-Mobilität setzen will, hat sich vor allem Noventi den Klimaschutz auf die Fahnen geschrieben. Anfang Dezember war Vorstand Dr. Sven Jansen in Rom, um dem Papst die Aktivitäten der Unternehmensgruppe für klimaneutrales und nachhaltiges Handeln vorzustellen und die Umweltbilanz der vatikanischen Apotheke aufzupolieren. Bereits im September war die Unternehmensgruppe um Awinta und VSA Teil der Delegation des Senats der Deutschen Wirtschaft und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung beim UN-Klimagipfel in New York. Im Rahmen dieser Reise hatte Noventi in der New York Times einen offenen Brief an US-Präsident Donald Trump veröffentlicht und ihn darin aufgefordert, sich den Themas anzunehmen.

Im Februar startete Noventi dann die nächste Stufe seines Klimapakts: Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat drei Apothekeninhaber feierlich dafür ausgezeichnet, als erste ihre CO2-Bilanz auf Null gebracht zu haben. Im Alleingang haben sie das nicht geschafft: Noventi lässt den Kohlendioxidverbrauch der Offizin berechnen und gleicht ihn durch Unterstützungszahlungen an zwei Projekte in Indien und Brasilien aus.

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