Inkontinenzmedikament

Kentera: Von Recordati zu Ratiopharm

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Berlin -

Das Oxybutinin-haltige Präparat Kentera kommt jetzt von Ratiopharm. Das bislang von Recordati vertriebene Produkt wird bei Dranginkontinenz und häufigem Harndrang eingesetzt.

Bis Ende Oktober wurde Kentera von Recordati vertrieben. Seit November übernimmt Ratiopharm das Geschäft und vermarktet die Oxybutinin-haltigen transdermalen Pflaster. Oxybutinin gehört zu den Anticholinergika und ist strukturverwand mit Atropin. Durch die Hemmung der muscarinischen M-Acetylcholinrezeptoren kommt es zur Entspannung der glatten Blasenmuskulatur – die Symptome einer Dranginkontinenz oder generell erhöhter Harnddrang werden gemindert.

Einnahme von Tabletten entfällt

Die Indikationen für Kentera lauten symptomatische Behandlung von Dranginkontinenz oder Pollakisurie und verstärkter Harndrang bei erwachsenen Patienten mit instabiler Blase. Durch die dermale Anwendung entfällt die Einnahme von Tabletten. Diese beläuft sich meist auf zwei bis drei Einnahmen täglich. Bei Kentera lautet die empfohlene Dosis ein transdermales Pflaster zweimal wöchentlich (alle drei bis vier Tage).

Jedes transdermale Pflaster enthält 36 mg Oxybutynin. Das Pflaster ist 39 Quadratzentimeter groß und gibt pro 24 Stunden nominal 3,9 mg Oxybutynin ab. Wie bei allen wirkstoffhaltigen Pflastern darf auch Kentera nur auf intakte Haut geklebt werden. Die gleiche Hautstelle sollte frühestens nach einer Woche wieder benutzt werden.

Kontraindiziert ist Kentera bei Patienten mit Harnretention, schweren Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes, Engwinkelglaukom oder Myasthenia gravis (neurologische Erkrankung mit schwerer Muskelschwäche).

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