Apotheken-EDV

Keine Sonderlistung für Hexal

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Berlin -

Die EDV entscheidet: Wer nicht in der Software gelistet ist, hat es deutlicher schwerer, in der Apotheke abgegeben zu werden. So muss sich der Generikahersteller Hexal gerade mächtig strecken: Zwar darf er sein Atorvastatin-Produkt seit dem 6. März verkaufen, bis zur Listung in der Lauer-Taxe muss Hexal aber auf die Aktualisierung der Software am 15. warten. Der Konzern hatte darauf verzichtet hatte, sich Sonderrechte zu erkaufen und setzt lieber auf den Außendienst

 

Das Patent für Atorvastatin läuft erst am 7. Mai ab. Doch der Sortis-Hersteller Pfizer hat mit dem indischen Generikakonzern Ranbaxy einen Vertrag über einen vorzeitigen Markteintritt geschlossen („Early entry“). Dessen deutsche Tochter Basics hat wiederum mit Hexal eine Vereinbarung getroffen. Doch während Basics schon seit dem 1. März in der Lauer-Taxe gelistet ist, muss Hexal auf die nächste Runde der ABDATA zur Monatsmitte warten. Die Sandoz-Gruppe will den kleinen Nachteil über ihren Außendienst ausgleichen.

Theoretisch hätten auch die Softwarehäuser helfen können. Denn die Hersteller können mit den EDV-Anbietern Sonderlieferungen vereinbaren, um außer der Reihe in der Warenwirtschaft gelistet zu werden. Weil die Aktualisierung für die Softwarehäuser aber nicht nur Aufwand, sondern immer auch ein gewisses Risiko bedeutet, lassen sie sich den Service bezahlen. Von vier- bis niedrig fünfstelligen Beträgen ist die Rede – je nach Anzahl der angeschlossenen Apotheken.

Die Hersteller machen allerdings nur selten von dieser Möglichkeit Gebrauch, wenn etwa der Termin sehr ungünstig liegt oder der Wettbewerb um einen neuen Wirkstoff besonders hart ist. Dazu kommt, dass auch die Anbieter von Praxis-Software die Hand aufhalten.

Hexal hat bei Atorvastatin auf ein Sonderupdate in der Apotheke verzichtet. Vermutlich, weil mit Basics vorerst nur ein Konkurrent im Rennen ist. Außerdem hätten sich die Kosten für die Sonderlistung binnen einer Woche rechnen müssen. Stattdessen setzt der Konzern auf seinen Außendienst und hat – wie Basics – die Apotheken direkt über das neue Angebot informiert.

 

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