Kommentar

Keine Quelle

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Die Liste der potenziellen Einsteiger in den deutschen Arzneimittelmarkt wird stündlich länger. Nun also auch Quelle. Das Versandhaus ist übrigens schon lange keine "reine" Quelle mehr, sondern global gedopt. Die Quelle alter Prägung gehört der Vergangenheit an. Längst hat Primondo das Sagen über das Milliarden-schwere Versandgeschäft. Und Primondo wiederum ist ein Teil von Arcandor - und damit Ex-Bertelsmann Thomas Middelhoff.

Es sind diese vermeintlich unverwechselbaren Namenserfindungen - da gibt es auch noch andere wie Evonik oder Celesio, die den nationalen Anstrich durch eine multinationale Attitude vergessen machen sollen. Nun also interessiert sich Quelle für verschreibungspflichtige Medikamente. Oder Primondo, Arcandor, wer auch immer.

Am meisten aber interessiert sich dafür der Patient, der Kranke, zuweilen auch der Arzt und in jedem Fall der Apotheker. Die kommen bei Primondo-Boss Sommer aber nicht vor. Zunächst ist nur vom Marktpotenzial die Rede; nicht vom Versorgungspotenzial. Und so wird man den Eindruck nicht los, als hätten diese großen Konzerne zuweilen längst die hiesigen Breiten verlassen und seien in weit entfernte Galaxien entschwebt. Weit entfernt von den Menschen, den Schicksalen, den Krankheiten. Und unendlich weit entfernt von den Versorgungszielen einer Gesellschaft. Aber wenigstens hört es sich gut an, dass es irgendwann verschreibungspflichtige Medikamente im Katalog zu bestaunen gibt. Ob's irgendwem nutzt? Im Zweifel: der Quelle.

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