Beim Softwarehaus Awinta ist die Zusammenführung aller EDV-Linien auf ein einheitliches System vorerst vom Tisch. Noventi hat gegenüber APOTHEKE ADHOC bestätigt, dass alle bisherigen Systeme erhalten bleiben sollen. Die Apotheken haben bei der Vereinheitlichung nicht mitgespielt.
Die Position als größte Anbieter von Warenwirtschaftssystemen im Markt hat Noventi auch mit Zukäufen erreicht. Deshalb gab es im Haus fünf verschiedene Produktlinien: Asys, Infopharm, Jump, Pharmasoft und Prokas. Der Plan war eigentlich, diese schrittweise auf das gemeinsame System AwintaOne zusammenzuführen. Asys wurde bereits ab 2017 umgestellt, die anderen Systeme sollten folgen.
Doch die Apotheken waren anscheinend von diesem Kurs nicht begeistert. Deshalb jetzt die Kehrtwende: „Noventi reagiert mit dieser Entscheidung auf den Wunsch vieler zufriedener Kunden, die Entwicklung ihrer Systeme nicht einzustellen“, so Dr. Mathias Schindl, der als Bereichsvorstand bei Noventi für alle Warenwirtschaftssysteme zuständig ist. Der Bereich IT Warenwirtschaft wurde erst vor einem Jahr wegen der besonderen Bedeutung des Themas neu gegründet.
„Wir haben gelernt, dass sich nicht alle Anforderungen unterschiedlicher Apotheken in einem einzigen System abbilden lassen und begreifen die Vielfalt unserer Systeme jetzt als Vorteil“, so Schindl gegenüber APOTHEKE ADHOC. „Wir investieren deshalb auch weiterhin in die bestehenden Produktlinien.“ Neben der termingerechten Umsetzung gesetzlicher Anforderungen und regelmäßigen Prozessoptimierungen sollen auch in Zukunft neue Software-Module für alle Linien umgesetzt werden.
Noventi hatte die Apotheken bereits angeschrieben: „Der Markt verändert sich ständig, häufig unvorhersehbar. Zu leicht kann man dabei aus den Augen verlieren, was bei all dem Streben nach der einen perfekten Lösung das Wichtigste ist – nämlich Ihnen, unserem Kunden mehr Gehör zu schenken.“ In Gesprächen mit Kund:innen sei immer wieder zur Sprache gekommen, dass diese gerne ihr Betriebssystem behalten wollten.
Dem kommt Awinta jetzt nach: „Noventi hat seine Kunden informiert, dass sie, sofern sie es wünschen, ihr derzeit genutztes Awinta Warenwirtschaftssystem auch in Zukunft wie gewohnt nutzen können. Alle bestehenden Apothekenverwaltungssysteme werden marktgerecht weiterentwickelt“, so Petra Terhart, die als Managing Director Sales bei Noventi den Geschäftsbereich Apotheke verantwortet.
Die Zusammenführung aller Warenwirtschaftssysteme auf der Plattform Awinta One scheint damit vorerst vom Tisch. Im Gegenteil, Noventi stellt jetzt die Vorteile heraus: „Egal wie besonders die Bedürfnisse auch sein mögen – gerade diese Vielfalt macht uns zu einem starken Partner für alle Vor-Ort-Apotheken. Wir begreifen diesen hohen Grad an Flexibilität zukünftig als unseren Vorteil und investieren deshalb auch weiterhin alle notwendigen Ressourcen in Ihr bestehendes Warenwirtschaftssystem.“
APOTHEKE ADHOC Debatte