Arzneimittelmüll

Kehr hilft Apotheken bei Zyto-Entsorgung Janina Rauers, 30.03.2012 11:04 Uhr

Berlin - 

Seit mehr als einem Jahr bieten Großhändler der Kooperation Pharma Privat die sogenannte „abox“ an, in der Apotheker Altarzneimittel sammeln können. Ab dem 2. April wird das System erweitert: Mit der „abox plus“ können dann auch Zytostatika-Abfälle, Impfstoffe und weitere medizinische Abfälle entsorgt werden.

 

Bislang müssen die Abfallboxen für Zytostatika oder andere Sonderabfälle direkt beim jeweiligen Entsorgungsunternehmen bestellt werden. In einem Pilotprojekt bieten nun die Großhändler Kehr und Kehr Holdermann die „abox plus“ an, zunächst nur für Apotheken aus den Gebieten um Braunschweig und Dessau.

Die blaue Box wird von den Großhändlern im Rahmen der üblichen Bestellungen ausgeliefert. In der Apotheke darf der Behälter mit 50 Litern Fassungsvermögen entweder mit zytostatischen und zytotoxischen Arzneimitteln oder mit medizinischen Abfällen wie etwa gebrauchten Pflastern und Spritzen, Impfstoffen oder infektiöse Abfällen gefüllt werden. Auf einem Aufkleber muss vermerkt werden, welche der beiden Abfallarten enthalten ist.

 

 

Ist die Box voll, wird sie allerdings nicht vom Großhandel abgeholt. Weil es sich um überwachungspflichtige Abfälle handelt, muss die Apotheke zunächst online beim Entsorgungsunternehmen Veolia Umweltservice den Ausstausch anmelden. Die Abholung übernimmt das Partnerunternehmen Teuto Entsorgung. Der Behälter wird verbrannt, die Apotheke erhält den vorgeschriebenen Entsorgungsnachweis.

Die Box kostet inklusive Anlieferung und Abholung 64,90 Euro, der Apothekenverkaufspreis (AVP) für Ärzte oder Pflegeheime liegt bei 74,90 Euro. Bei Erfolg soll das Pilotprojekt ausgeweitet werden: Die Privatgroßhändler wollen die „abox plus“ ab Herbst bundesweit anbieten.

Übliche Altarzneimittel können seit Ende 2010 über Pharma Privat-Mitglieder entsorgt werden. Bis Dezember 2011 wurde die „abox“ rund 3000 Mal bestellt.