„Hochzeitsrabatte“

Kartellamt durchsucht Edeka

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Das Bundeskartellamt hat heute die Zentrale des genossenschaftlichen Lebensmittelhändler Edeka in Hamburg durchsucht. Den Wettbewerbshütern zufolge besteht der Verdacht, dass Edeka die Nachfragemacht im Lebensmittelhandel gegenüber den Lieferanten von Lebensmitteln unter Verstoß gegen kartellrechtliche Bestimmungen ausgenutzt hat.

Edeka wird im Rahmen eines Bußgeldverfahrens vorgeworfen, im Zuge der Übernahme des Tengelmann-Discounters Plus nach Abschluss der Jahresvereinbarungen „Hochzeitsrabatte“ nachgefordert zu haben. Die Einforderung von Einkaufsvorteilen ohne sachlich gerechtfertigten Grund ist laut Wettbewerbsgesetz verboten.

Die im Markenverband zusammengeschlossenen Lieferanten hatten erst vor wenigen Wochen die „Anzapfversuche“ von Edeka als unpartnerschaftlich sowie wettbewerbs- und kartellrechtswidrig kritisiert. Es sei enttäuschend, dass Edeka der Versuchung nicht widerstanden habe, die Kosten für den Erwerb von Plus mit Drohungen und maßlosen Forderungen auf die Lieferanten abzuwälzen.

Edeka hatte im vergangenen Jahr unter Auflagen Plus übernehmen dürfen; derzeit firmieren die Filialen in die Edeka-Discountmarke Netto um. Die Durchsuchung, die vom Landeskriminalamt begleitet wurde, fand wenige Stunden vor der Bekanntgabe der Jahreszahlen statt.

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