Kaufhauskonzern

Karstadt/Kaufhof: Keine umfangreichen Schließungen

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Berlin -

Beim Zusammenschluss der Warenhäuser Kaufhof und Karstadt soll es keine umfangreichen Filialschließungen geben. Die Filialen „sind und bleiben das Herzstück“, sagte der bisherige Karstadt-Chef und neue Chef beider Häuser, Stephan Fanderl, der Bild am Sonntag (BamS). „Wir leben nicht davon, Filialen zu schließen, sondern davon, sie erfolgreich zu betreiben.“

Der neue Warenhausriese wird europaweit 243 Standorte haben, rund 32.000 Mitarbeiter werden dort arbeiten. Die Fusion soll Kaufhof und Karstadt wieder wettbewerbsfähig machen. Karstadt gelang zuletzt knapp die Rückkehr in die schwarzen Zahlen. Kaufhof schreibt Verluste. Die Warenhäuser kämpfen seit Jahren mit der Konkurrenz durch Billiganbieter wie Primark, Online-Händler wie Amazon oder Zalando und große Einkaufszentren.

Dass um jedes einzelne Haus gekämpft werde, habe man schon bei Karstadt gezeigt, sagte Fanderl der Zeitung. Der bisherige Karstadt-Alleineigentümer René Benko hatte kürzlich im Gespräch mit dem Handelsblatt betont, im Zuge der Karstadt-Sanierung habe es fertig ausgehandelte Sozialpläne für die Schließung von 25 Filialen gegeben, nur 3 seien am Ende tatsächlich geschlossen worden.

„Auch bei Kaufhof wird es ein harter Kampf, jede einzelne Filiale zurück in die schwarzen Zahlen zu führen“, sagte Fanderl der BamS. „Umfangreiche Schließungen wird es nicht geben.“

Die Fusion wird durch massive Querelen hinter den Kulissen überschattet. Kaufhof-Chef Roland Neuwald und einige seiner engsten Mitarbeiter werden den Warenhauskonzern nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur verlassen. Verdi hatte nach dem offiziellen Vollzug der Fusion am Freitag eine „sofortige Einbindung“ der Betriebsräte und der Gewerkschaft gefordert.

Unter das Dach der Holding kommen nicht nur die deutschen Filialen von Kaufhof und Karstadt, sondern auch die Karstadt-Sporthäuser, die europäischen Filialen der Outlet-Kette Saks Off 5th, die Galeria-Inno-Kaufhäuser in Belgien, die erst kürzlich gegründeten Hudson's-Bay-Warenhäuser in den Niederlanden sowie eine Reihe von Internet-Anbietern. Die Mehrheit am neuen Gemeinschaftsunternehmen hält der bisherige Karstadt-Eigentümer Benko. Der Kaufhof-Eigentümer Hudson's Bay Company bleibt als Minderheitseigentümer an Bord.

Das Bundeskartellamt hatte vor drei Wochen grünes Licht für die Fusion von Karstadt und Kaufhof gegeben. Ein aktivistischer HBC-Aktionär, der Finanzinvestor Land & Buildings, forderte unterdessen das kanadische Unternehmen auf, sich auch von der restlichen Beteiligung an dem neuen deutschen Warenhausriesen zu trennen.

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