Apotheken-Apps

Linda 24/7 in Zahlen: „Das begeistert uns“ APOTHEKE ADHOC, 13.03.2019 10:05 Uhr

Digitale Apotheke: Nicht die Großen fressen die Kleinen, sondern die Schnellen überholen die Langsamen. Und aktuell ist Linda schnell und hat die Nase vorn, sagte MVDA-Vorstand Volker Karg. Foto: MVDA
Berlin - 

Im Oktober 2018 ging Linda mit ihrem neuen Online-Service – Linda-App, Online-Shop, Apothekenfinder – offensiv in die Vermarktung. Damit können Apothekenkunden rund um die Uhr Medikamente und Apothekenprodukte online vorbestellen und Rezepte von unterwegs absenden. Inzwischen sind nach Angaben von Linda-Vorstand Volker Karg 600 Apotheken an Bord. Weitere 100 der insgesamt knapp 1000 Linda-Apotheken haben bereits ihre Verträge unterschrieben. Das Wachstum soll weitergehen.

„Vor drei Jahren waren wir die ersten, die die Idee einer digitalen Filiale für jede Mitgliedsapotheke in den Markt bringen wollten, um die inhabergeführte Apotheke in ihrem direkten Umfeld digital zu stärken. Mittlerweile sind uns viele bei dieser Idee gefolgt. Im großen Unterschied zu anderen Angeboten arbeiten wir nicht über eine externe, anonyme Plattform. Unsere Kunden bleiben im Linda-Ökosystem und damit bei der lokalen Apotheke. Wir lassen unsere Kunden nicht mehr aus den Händen,“ so Karg. Linda habe vor der Markteinführung des Online-Angebots mehr als 1000 Kunden nach deren Wünschen und Vorstellungen befragt. Das Ergebnis: Click & Collect sei ein „gewünschtes Angebot“. Technisch laufen alle Vorbestellungen und die Kunden-Kommunikation über die Linda-Apotheken, bei vielen direkt in das Warenwirtschaftssystem.

„Unsere Onlinelösung ist insgesamt einzigartig“, so Apotheker und MVDA-Präsidiumsmitglied Dirk Vongehr. Andere Systeme seien nicht so kundenfreundlich. „Unsere Kunden bleiben bei uns. Da sind keine Vermittler dazwischen. Unsere Kunden müssen keine fremde App herunterladen“, so Vongehr.

Mit der Linda-App können Rezepte und Produkte abfotografiert und vorbestellt werden. Alternativ können Barcodes eingegeben oder der Online-Shop der jeweiligen Apotheke aufgerufen und nach Produkten durchsucht werden. Schließlich können Payback-Punkte auf nicht verschreibungspflichtige Produkte gesammelt werden. Das geht derzeit via Payback-Werbemaßnahmen auf der Payback-Seite und der Payback-App, über die die Kunden mit einer Verlinkung zum Linda-Onlineservice weitergeleitet werden. Demnächst soll die Linda-App eine eigene Verknüpfung zu Payback erhalten, „noch in diesem Jahr,“ so Karg.

„Aktuell wird das Onlineangebot über die Linda-Version der Apotheken Umschau, die Linda-Kampagnen sowie Facebook beworben. Linda-Apotheken erhalten außerdem ein Werbepaket für den PoS. Die Geschäftsstelle kümmert sich zentral um das Vernetzen des Onlineangebots mit der Homepage der Apotheke und allen weiteren Linda-Tools“, erklärt Karg.

Vongehr zufolge geht die Bestellung eines Linda-Kunden unmittelbar in die Warenwirtschaft ein, bei ihm ist es das System der ADG: „Es blinkt ein Button.“ Der Apotheker könne dann sofort mit dem Kunden in Kontakt treten. „Der Kunde muss nicht auf eine Antwort warten. Im besten Fall erhält er innerhalb von einer Minute die gewünschte Information“, so Vongehr. Über die Lieferung nach Hause via Botendienst entscheide jede Linda-Apotheke eigenständig.

Laut Karg sind von den knapp 1000 Linda-Apotheken mittlerweile 600 mit Shop und App online: „In den nächsten Wochen kommen weitere 100 Apotheken dazu. Wir rechnen damit, dass auch die weiteren 300 Linda-Apotheken nach und nach dazukommen und von den positiven Erfahrungen ihrer Kollegen profitieren“, so der Linda-Vorstand. „Wir haben Linda zu einer starken Marke entwickelt. Das ist ein großer Erfolg, was sich auch in der Auffindbarkeit der digitalen Filialen bei Google widerspiegelt“.

Wie viele Linda-Kunden die Linda-App bereits heruntergeladen haben und nutzen, kann Karg nicht sagen. Aber: „Der Zugriff auf unser Online-Angebot hat sich seit letzten Oktober verzehnfacht. Wir haben knapp 200.000 Aufrufe pro Monat.“ In den „aktiven“ Linda-Apotheken liege die Zahl der Vorbestellungen bei „85 und mehr pro Monat“. „Das begeistert uns“, so Karg. Der Wert der Non-Rx-Bestellungen in den Linda-Webshops der angeschlossenen Apotheken betrage durchschnittlich 35 Euro. Karg: „Das ist eine sehr zufriedenstellende Größenordnung. Damit liegen wir aus dem Stand auf dem Niveau der Versandapotheken.“

Außerdem reduziere das integrierte System von App und Linda-Shop den Arbeitsaufwand in den Apotheken erheblich: „Alles geht automatisch in die Warenwirtschaft ein“, so Vongehr: „Früher brauchte ich für eine Bestellung zehn Minuten Bearbeitungszeit, heute bin ich in einer Minute fertig und ich kann sicher sein, dass der Kunde seine Bestellung in der Linda-Apotheke abholt. Inzwischen haben wir viele Kunden, die bereits zum wiederholten Mal Online-Bestellungen aufgegeben haben. Die Kunden nehmen unser Angebot an.“

Keine Sorge hat Karg, dass das Linda-Angebot von den „Konsortien“ um Noweda/Burda und Noventi/Gehe eingeholt werden könnte: „Ich habe von denen noch nichts gesehen. Warten wir mal ab, was da kommt. Außerdem ist Linda die einzige etablierte Marke im Apothekenmarkt.“

Grundsätzlich lehnt Karg ein Bashing der Konkurrenz aus dem Apothekenmarkt ab: „Die Wettbewerber liegen doch außerhalb unseres Marktes. Darauf bereiten wir uns vor. Vielleicht müssen wir auch einmal zusammenarbeiten und die Kräfte bündeln. Aktuell konzentrieren wir uns mit Hochdruck auf unsere Mitgliedsapotheken. Und Linda will weiter wachsen.“ Als Zielgröße gibt Karg 1500 Apotheken vor: „Damit haben wir auf jeden Fall eine deutschlandweite Flächendeckung. Das ist ein realistisches Ziel. Trotzdem: Nicht die Großen fressen die Kleinen, sondern die Schnellen überholen die Langsamen. Und aktuell ist Linda schnell und hat die Nase vorn.“