Die Kanadier dürfen sich auf preiswertere Potenzpillen freuen: Der oberste Gerichtshof des Landes hat das Patent des Pharmakonzerns Pfizer auf Viagra für ungültig erklärt.
Der israelische Generikahersteller Teva hatte gegen das Patent geklagt – und bekam am Donnerstag Recht. Dabei hat sich der US-Branchenriese Pfizer die Aberkennung des Patentschutzes selbst zuzuschreiben, wie der federführende Richter Louis LeBel in seiner Urteilsbegründung schrieb: Die Patentschrift habe „nicht eindeutig offengelegt, was die Erfindung war“.
Für die Erektion des Mannes ist demnach einzig der Wirkstoff Sildenafil verantwortlich. Doch Pfizer habe „260 Trillionen mögliche Zusammensetzungen“ in seiner Patentschrift aufgeführt, schrieb der Richter. Nicht einmal der geübte Leser habe am Ende genau gewusst, warum Viagra nun wirke. „Patent-Inhabern darf nicht erlaubt werden, auf diese Weise mit dem System zu spielen“, erklärte LeBel.
Seine Schlussfolgerung: „Wenn es keine klare Offenlegung gibt, gibt es auch keine exklusiven Rechte.“ Kläger Teva kündigte sogleich auf seiner kanadischen Website ein eigenes Potenzmittel namens Novo-Sildenafil an – „eine generische Alternative zu Viagra“. Pfizer hatte sein Patent 1998 bewilligt bekommen. Erst 2014 wäre der Schutz in Kanada ausgelaufen.
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