1A-Gesund-Medienkampagne

Kammer-Vize: „Meine PTA ärgern sich über Lauterbach“

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Berlin -

Die Apothekenkooperation 1A-Gesund hat eine Medienkampagne geplant. Ziel ist es, über die Folgen der Apothekenreform aufzuklären. Zunächst ist an zwei Samstagen je ein Advertorial in der Saarbrücker Zeitung geplant. Morgen beginnt die Serie mit Kammervize Sören Schwarzbeck und dem Fokus auf die Filialen ohne Approbierte.

1A-Gesund will mit mehreren Anzeigen auf die Folgen der geplanten Apothekenreform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) aufmerksam machen. Geplant sei jeweils ein halbseitiges Advertorial, das wie ein Interview mit Apothekerinnen und Apothekern gestaltet ist, sagt Hans-Christoph Bonfert, Geschäftsführer der Kooperation, zu der rund 40 Apotheken im Saarland und in der Pfalz gehören. Eine Woche später soll es um das Honorar gehen. Im Anschluss seien zwei weitere Texte vorgesehen. „Das Thema ist kompliziert und wir wollen damit den Sachverhalt erklären und die wertvolle Arbeit der Kammer unterstützen wollen.“

PTA nicht alleine lassen

Den Anfang macht Schwarzbeck. Der Inhaber der Alten Apotheke in St. Wendel erklärt in dem Bericht, vor welchen Nachteilen Patientinnen und Patienten geschützt werden müssen. „Solche Zweigstellen wären allenfalls Pseudo-Apotheken“, sagt er. Im Apothekenalltag tauchten aber vielfältige Probleme auf, die eine PTA nicht allein lösen könne. Dann sei die Rücksprache mit einer Apothekerin oder einem Apotheker nötig, der letztlich immer die Verantwortung trage. „Da geht es auch um knallharte Haftungsfragen“, sagt er.

Der Inhaber betont: „Meine PTAs ärgern sich darüber, dass Herr Minister Lauterbach sein Gesetz offenbar am grünen Tisch zusammengestrickt hat. Jedenfalls hat er weder mit den Apothekenkammern noch mit dem PTA-Bundesverband vorher darüber gesprochen.“ Dieser habe klargestellt, dass man für „Apotheke light“ und „Filialleitung light“ nicht zur Verfügung stehe. „Meine Empfehlung an Herrn Lauterbach: Vielleicht etwas weniger in Talkshows über die PTAs, Apotheker, Pflegekräfte und Ärzte reden, sondern besser mit ihnen.“

Light-Apotheke als Abgabestelle

Die telepharmazeutische Zuschaltung sei „Augenwischerei“. Man stelle sich vor, „eine Arztpraxis wäre nur mit einer Medizinischen Fachangestellten, also einer Arzthelferin, besetzt. Ein Arztgespräch wäre dort allenfalls per Video möglich – mit entsprechend langen Wartezeiten, da der Arzt oder die Ärztin ja zeitgleich an einem anderen Ort praktiziert.“ Genau das käme mit den Pseudo-Apotheken auf die Kundschaft zu. „Schlimmstenfalls wäre die Sicherheit der Arzneimitteltherapie und damit die Patientensicherheit gefährdet.“ Die „Apotheke light“, wie sie dem Bundesgesundheitsminister vorschwebt, wäre eine reine Abgabestelle, sagt er. Das komme einer Leistungskürzung für die Versicherten gleich.

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