Hochdosiertes Jod-Präparat

Kaliumiodid Lannacher: Liefersituation entspannt sich

, Uhr
Berlin -

Vor rund drei Wochen ist die Anfrage nach Jodtabletten regelrecht explodiert. Das einzige hochdosierte Präparat der Firma G.L. (Gerot Lannacher) war schnell vergriffen, und auch bei den herkömmlichen Jod-Präparaten kam es schnell zu Lieferschwierigkeiten. Nun sorgt der österreichische Hersteller für Nachschub.

Trotz aller Warnhinweise vor der eigenmächtigen Einnahme von Jod-Präparaten kam es zu einem regelrechten Ansturm. Kaliumiodid Lannacher enthält 65 mg und ist damit das einzige Arzneimittel, welches bei radioaktiven Unfällen zum Einsatz kommen kann. Die übrigen Präparate sind für die notwendige Iod-Blockade schlichtweg zu niedrig dosiert.

Hersteller G.L Pharma berichtete über einen extremen Anstieg an Nachfragen: Neben Apotheken hatten auch Privatleute in großer Sorge angerufen und sich nach dem Präparat erkundigt. „Wir erfahren eine unglaubliche Nachfrage und arbeiten mit Hochdruck daran, diese zu decken“, erklärte eine Sprecherin vor einigen Wochen.

Neue Lieferungen für den Großhandel

Mittlerweile hat sich die Lage wieder entschärft. Zwar würden noch immer täglich Anfragen beim Hersteller eingehen, „insgesamt hat sich die Situation aber etwas entspannt“, schildert die Sprecherin das aktuelle Geschehen. Auch in der Apotheke zeigen sich bei der Lieferabfrage wieder grüne Symbole. In Deutschland kann das Präparat über den Großhandel bezogen werden. In der 19. und 20. Kalenderwoche soll eine weitere Lieferung an die Großhändler erfolgen.

Da sich viele bereits mit Jod-Präparaten eingedeckt haben, hat vielerorts die Nachfrage etwas abgenommen. Nun bleibt abzuwarten, wie sich die Lage entwickelt und ob sich die Nachfrage zu Jod-Präparaten wieder normalisiert.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema
Mehr aus Ressort
Streit um Milliardenforderungen
Reckitt: Ärger mit Spezialnahrung
Apothekendaten offenbar nicht betroffen
AEP schreibt die Woche ab

APOTHEKE ADHOC Debatte