Vor rund drei Wochen ist die Anfrage nach Jodtabletten regelrecht explodiert. Das einzige hochdosierte Präparat der Firma G.L. (Gerot Lannacher) war schnell vergriffen, und auch bei den herkömmlichen Jod-Präparaten kam es schnell zu Lieferschwierigkeiten. Nun sorgt der österreichische Hersteller für Nachschub.
Trotz aller Warnhinweise vor der eigenmächtigen Einnahme von Jod-Präparaten kam es zu einem regelrechten Ansturm. Kaliumiodid Lannacher enthält 65 mg und ist damit das einzige Arzneimittel, welches bei radioaktiven Unfällen zum Einsatz kommen kann. Die übrigen Präparate sind für die notwendige Iod-Blockade schlichtweg zu niedrig dosiert.
Hersteller G.L Pharma berichtete über einen extremen Anstieg an Nachfragen: Neben Apotheken hatten auch Privatleute in großer Sorge angerufen und sich nach dem Präparat erkundigt. „Wir erfahren eine unglaubliche Nachfrage und arbeiten mit Hochdruck daran, diese zu decken“, erklärte eine Sprecherin vor einigen Wochen.
Mittlerweile hat sich die Lage wieder entschärft. Zwar würden noch immer täglich Anfragen beim Hersteller eingehen, „insgesamt hat sich die Situation aber etwas entspannt“, schildert die Sprecherin das aktuelle Geschehen. Auch in der Apotheke zeigen sich bei der Lieferabfrage wieder grüne Symbole. In Deutschland kann das Präparat über den Großhandel bezogen werden. In der 19. und 20. Kalenderwoche soll eine weitere Lieferung an die Großhändler erfolgen.
Da sich viele bereits mit Jod-Präparaten eingedeckt haben, hat vielerorts die Nachfrage etwas abgenommen. Nun bleibt abzuwarten, wie sich die Lage entwickelt und ob sich die Nachfrage zu Jod-Präparaten wieder normalisiert.
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