Das einst mit Milliarden bewertete Bluttest-Start-up Theranos, das den Betrieb weitgehend einstellen musste, wird nun erstmals von einem Investor verklagt. Ein Hedgefonds wirft Theranos vor, die kalifornische Firma habe vorgetäuscht, dass ihre Technologie kurz vor der Markteinführung stehe. Theranos wies die Anschuldigungen zurück. Die meisten in der Klage zitierten Ankündigungen seien erst nach dem Einstieg des Investors gemacht worden und damit könne er davon auch nicht getäuscht worden sein.
Theranos versprach, Bluttests durch deutlich kleinere Proben zu revolutionieren. Vor rund einem Jahr warf eine Serie von Enthüllungsberichten im „Wall Street Journal“ jedoch erhebliche Zweifel an der Technologie auf. Inzwischen ermitteln die US-Behörden und die Zukunft der Firma scheint ungewiss, nachdem Gründerin und Chefin Elizabeth Holmes wegen Regelverstößen für zwei Jahre untersagt wurde, Labore zu betreiben. Vergangene Woche schloss Theranos die Bluttest-Labore in Arizona, Kalifornien und Pennsylvania. Der Rückzug aus dem bisherigen Kerngeschäft kostet 340 Mitarbeiter – gut 40 Prozent der Belegschaft – den Job.
Der nun klagende Investor Partner Fund Management habe Anfang 2014 rund 96 Millionen Dollar in Theranos gesteckt, berichteten das „Wall Street Journal“ und der Finanzdienst Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen. Die Bewertung von Theranos in Finanzierungsrunden hatte zeitweise neun Milliarden Dollar erreicht.
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