Pharmahersteller

Kade: Sozialplan für Konstanz steht

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Berlin -

In 15 Monaten gehen bei Dr. Kade in Konstanz die Lichter aus. Jetzt haben sich Geschäftsführung und Betriebsrat auf einen Sozialplan und einen Interessenausgleich geeinigt.

Die bereits ausgesprochene Beschäftigungssicherung bis Dezember 2018 wurde bis April 2019 verlängert. Die ausgelobte Bleibeprämie bleibt ebenfalls bestehen. „Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in den Geltungsbereich des Sozialplans fallen, haben wir Abfindungszahlungen vereinbart, die das Alter, die Betriebszugehörigkeit und die familiäre Situation berücksichtigen“, erläutert der Betriebsrat.

Außerdem habe man sich auf einen Härtefallfonds geeinigt. Für Mitarbeiter, die an den Unternehmensstandort Berlin wechseln möchten, seien attraktive Leistungen vereinbart worden, um den Umzug zu unterstützen und zu erleichtern.

Mit den getroffenen Vereinbarungen kann Kade nun die geplanten Umstrukturierungen in die Wege leiten. Das Unternehmen will zukünftig die wichtigsten Funktionen am Hauptsitz in Berlin bündeln, der dafür ausgebaut wird. Ziel ist es laut Geschäftsführer Dr. Norbert Marquart, „die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens nachhaltig zu stärken und die Eigenständigkeit als unabhängiges Familienunternehmen langfristig zu erhalten.“

Seit März vergangenen Jahres hatte Kade nach einem Käufer für das Werk gesucht. Allerdings habe keiner der Interessenten eine wirtschaftlich sinnvolle Lösung in Kombination mit einer langfristigen Perspektive für die Mitarbeiter und den Standort entwickeln können. Deswegen sei ein Verkauf nicht zustande gekommen.

Der Standort in Konstanz war 1962 eröffnet worden, zusätzlich zum Berliner Standort. 2013 hatte Kade außerdem mehrere OTC-Marken von Takeda übernommen, die fortan ebenfalls in Konstanz hergestellt wurden. Kade beschäftigt insgesamt etwa 400 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2016/17 lag der Umsatz bei 73 Millionen Euro, davon wurden knapp 79 Prozent im Kernmarkt Deutschland erwirtschaftet.

In der Geschäftsführung sind neben Marquardt noch Felix König (Vorsitz) und Annett Schubert (Medizin) sowie Arthur Sackler vertreten. Sackler ist Neffe des Mundipharma-Gründers Raymond Sackler.

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