Apothekensoftware

Jump läuft wieder

, Uhr aktualisiert am 28.03.2023 10:57 Uhr
Berlin -

Der Ausfall beim Warenwirtschaftssystem Jump (Awinta/Noventi) hat in Einzelfällen mehr als 24 Stunden angehalten. „Seit fünf Minuten läuft es wieder“, berichtet heute Vormittag ein Apotheker aus Nordrhein-Westfalen. Um die Systeme wieder ans Laufen zu bringen, mussten sich Techniker per Fernwartung aufschalten. Die eigentliche Problemlösung ging dann laut Nutzer:innen recht schnell. Über die genaue Ursache gibt es bislang nur Spekulationen.

Seit dem Montagmorgen waren alle Jump-Nutzer:innen betroffen, nach eigenen Angaben hatten Apotheken sogar am Sonntag schon mit Serverausfällen zu kämpfen. Ein Anwender berichtet, dass die Vollauslastung genau mit der Zeitumstellung von Samstag auf Sonntag erstmals aufgetreten sei. Und die Jump-Anwendungen seien auch am Montag eine Stunde hinter der Systemzeit gewesen. Ob tatsächlich die Zeitumstellung Auslöser war, ist allerdings nicht bekannt. Gestern war seitens Noventi von einem externen Serverausfall die Rede.

Im Laufe des gestrigen Tages haben Techniker per TeamViewer das Problem in den Apotheken einzeln gelöst. Das sei in etwa 10 Minuten erledigt gewesen, berichten Apotheken, danach lief das System wieder.

Einem Noventi-Sprecher zufolge konnte „durch den eingeleiteten Notfalleinsatz“ dem Großteil der betroffenen Kund:innen bereits geholfen werden. „Einzelnen Apothekerinnen und Apothekern wird heute noch in einem persönlichen Kontakt durch unseren Kundenservice abschließend geholfen“, so der Sprecher weiter. Man arbeite weiterhin mit Hochdruck daran, die Gründe des Vorfalls aufzuarbeiten.

Teilweise mussten die Apotheken also mehr als 24 Stunden ohne Software arbeiten. In solchen Ausnahmefällen kommt Hilfe oft von ungeahnter Stelle. Um zumindest die UVP-Preise der Hersteller und die Höhe der gesetzlichen Zuzahlung bei verschreibungspflichtigen Präparaten in Erfahrung zu bringen, recherchiere er bei Versandapotheken, gibt ein Inhaber zu. Im Zweifel werde die Zuzahlung aber auch erlassen. „Das ist dann eben ein Zugeständnis an den Kunden, der ohnehin länger warten musste.“

Wie viele Apotheken genau betroffen waren, ist nicht bekannt. Noventi macht auf Nachfrage keinen Angaben zur Kundenzahl. Es soll sich um einige hundert Apotheken handeln, die das ausgemusterte Warenwirtschaftssystem noch nutzen. Noventi hat sich entschieden, Jump ebenso wie die System Infopharm und Pharmasoft im Zuge der Sanierung zu veräußern. Ein Käufer hat sich bislang aber nicht gefunden. Bis Ende des Jahres werden noch die gesetzlichen Mindeststandards gepflegt, Innovationen aber nicht mehr programmiert. Mittelfristig müssen sich die Apotheken also umstellen.

Update 10:54 Uhr: Laut Noventi wurden nunmehr zwischenzeitlich sämtliche Kundinnen und Kunden kontaktiert, so dass Jump „überall wieder vollumfänglich läuft“.

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