Pharmakonzerne

J&J will Implantate-Hersteller kaufen dpa/APOTHEKE ADHOC, 18.04.2011 10:35 Uhr

Berlin - 

Der US-Konsumgüter- und Pharmakonzern Johnson & Johnson (J&J) will das Schweizer Medizintechnikunternehmen Synthes übernehmen. Am Montag bestätigte Synthes Verhandlungsgespräche; es sei aber noch offen, ob und zu welchen Bedingungen eine Transaktion stattfinden könne. Das Wall Street Journal hatte am Freitag über die Übernahmepläne berichtet. Sollte es zu einer Einigung kommen, könne der Kaufpreis für Synthes bei 20 Milliarden US-Dollar liegen.

Synthes entwickelt, produziert und vermarktet Instrumente, Implantate und Biomaterialien zur Therapie des menschlichen Skeletts und seiner Weichteile. Nach eigenen Angaben ist Synthes führend im Bereich Traumatologie sowie eines der führenden Unternehmen für Wirbelsäulenprodukte. Zudem ist der Medizinproduktehersteller unter anderem in der Gesichts- und Schädelchirurgie aktiv.

Im vergangenen Jahr setzte Synthes 3,6 Milliarden Dollar (plus 7,5 Prozent) um, mit 2,1 Milliarden Dollar entfiel der Großteil auf Nordamerika. Der Gewinn betrug 908 Millionen Dollar (plus 10 Prozent). Großaktionär und Vorstandsvorsitzender ist Hans-Jörg Wyss, laut Forbes der zweitreichste Schweizer.

J&J setzte mit Medizinprodukten im vergangenen Jahr 24,6 Milliarden Dollar (rund 17,1 Milliarden Euro) um, etwa 40 Prozent des Gesamtumsatzes. An zweiter Stelle kamen verschreibungspflichtige Arzneimittel mit 22,4 Milliarden Dollar, gefolgt von der Sparte Consumer Products mit 14,6 Milliarden Dollar. Um den Bereich Medizinprodukte zu stärken, hatte J&J im vergangenen Sommer den US-Hersteller Micrus Endovascular für rund 480 Millionen Dollar übernommen.