Ausweitung der Produktionskapazität

J&J verspricht eine Milliarde Impfdosen

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Berlin -

Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson hat angekündigt, dass spätestens im September klinische Studien mit seinem Impfstoffkandidaten gegen Covid-19 zu beginnen. Die Produktionskapazitäten sollen soweit erhöht werden, dass weltweit mehr als eine Milliarde Impfdosen zu Verfügung gestellt werden können. Der Konzern rechnet damit, dass Anfang 2021 die erste Charge an Covid-19-Impfstoff bereit gestellt werden kann.

An dem aktuellen Hauptkandidaten unter den Covid-19-Impfstoffen forscht Johnson & Johnson seit Januar. „Wir freuen uns sehr, aus den verschiedenen Stoffen, an denen wir seit Januar arbeiten, einen Hauptimpfstoffkandidaten identifiziert zu haben“, so Chief Scientific Officer Paul Stoffels.

J&J strebt im Rahmen eines beschleunigten Prozesses eine schnelle Markteinführung an. Die gesammelten Daten zu Sicherheit und Wirksamkeit sollen voraussichtlich Ende des Jahres vorliegen und dann ausgewertet werden. Sofern die klinische Studie optimal verläuft und eine Wirksamkeit weiterhin belegt werden kann, rechnet der Konzern mit verfügbarem Impfstoff für den Patienten Anfang nächsten Jahres.

Beschleunigter Prozess

Normalerweise dauert der Impfstoffentwicklungsprozess mehrere Jahre. Durch die aktuelle Pandemie und die Dringlichkeit, wird die Forschungsphase abgekürzt – in diesem Fall könnte die Gesamtdauer von Entdeckung bis zur ersten Markteinführung nur etwas über ein Jahr dauern. Der Umfang der klinischen Prüfung könnte kaum verknappt werden, es müsse schließlich ein ausreichendes Wirk- und Nebenwirkungsprofil erhoben werden.

Optimierung des Produktionsnetzwerkes

J&J arbeitet bei der Entwicklung mit Teilen des US-Gesundheitsministeriums zusammen. So wurden Investitionsgelder in Höhe von mehr als einer Milliarde US-Dollar bereitgestellt. Diese Gelder sollen insbesondere für die beschleunigten klinischen Tests und die Erweiterung der Produktionskapazitäten genutzt werden. Der Konzern gibt an, dass im Falle einer Markteinführung Personal und Infrastrukturen frei gemacht werden, um eine möglichst hohe Stückzahl an Impfdosen produzieren zu können. Des weiteren wurden Investitionen getätigt, die es J&J ermöglichen sollen, parallel an weiteren antiviralen Therapiemöglichkeiten gegen Covid-19 zu arbeiten.

Eine Milliarde Impfdosen

Der Konzern verpflichtet sich zur Herstellung von einer Milliarde Impfdosen bei Markteinführung und gibt an, das Präparat zu einem angemessenen und erschwinglichen Preis zu Verfügung zu stellen. CEO Alex Gorsky sagte: „Die Welt befindet sich in einer dringenden Krise und wir sind entschlossen, unseren Teil dazu beizutragen, dass ein Covid-19-Impfstoff weltweit so schnell wie möglich verfügbar und erschwinglich wird.“

Biotechnologische Verfahren für kürzere Enwticklung

Bei der Suche nach einem wirksam vor der Erkrankung Covid-19 schützenden Impfstoff setzen Forscher auf biotechnologische Verfahren. Dabei wird nicht wie üblicherweise das Virus selbst zur Herstellung eines Impfstoffes benötigt, sondern lediglich seine genetische Information. Das soll zumindest die Zeit verkürzen, die es braucht, um einen Impfstoffkandidaten für die Prüfung in klinischen Studien bereitzustellen.

Einschätzung des RKI

Auch das Robert Koch-Institut (RKI) geht ebenfalls davon aus, dass ein Impfstoff Anfang des kommenden Jahres verfügbar sein könnte – von einer zügigeren Markteinführung sei nicht auszugehen. „Ich persönlich schätze es als realistisch ein, dass es im Frühjahr 2021 sein wird“, sagte Präsident Professor Dr. Lothar Wieler am Mittwoch. Alles, was bürokratisch machbar sei, müsse getan werden. Klinische Testphasen aber könne man nicht verkürzen. „Wir müssen ein Sicherheitsprofil haben. Impfstoffe können ja Nebenwirkungen haben.“

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