Pharmakonzerne

J&J nimmt Actelion ins Visier

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Berlin -

Johnson & Johnson (J&J) soll an einer Übernahme von Actelion interessiert sein. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, hat der Pharma- und Konsumgüterkonzern bereits Kontakt aufgenommen. Die Gespräche befänden sich aber noch in einem sehr frühen Stadium und könnten auch scheitern. Actelion bestätigte inzwischen das Interesse von J&J, fügte aber hinzu, dass der Ausgang der Gespräche vollkommen offen sei.

Actelion habe Berater konsultiert und erörtere weitere Optionen, so Bloomberg. J&J wolle sein florierendes Pharmageschäft weiter ausbauen. An der Börse ist der in Basel sitzende Konzern derzeit rund 16 Milliarden Schweizer Franken (knapp 15 Milliarden Euro) wert. Beide Unternehmen lehnten einen Kommentar ab.

1997 gegründet, beschäftigt Actelion gut 2500 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2015 einen Umsatz in Höhe von rund zwei Milliarden Franken. Im laufenden Jahr profitiert der Biotechkonzern stark von der Nachfrage nach seinen Lungenmedikamenten.

Im vergangenen Jahr soll Shire an Actelion interessiert gewesen sein; ein Deal kam aber nicht zustande. Actelion-Chef Jean-Paul Clozel, der auch zu den größten Aktionären des Unternehmens zählt, hatte angesichts der Übernahmewelle in der Pharmabranche in der Vergangenheit stets betont, unabhängig bleiben zu wollen.

Tracleer ist das wichtigste Präparat von Actelion: Mit etwa 1,2 Milliarden Euro macht das Medikament rund 90 Prozent des Jahresumsatzes aus. Der Hersteller bietet hierzulande zusätzlich zu dem Mittel gegen Lungenbluthochdruck das Präparat Zavesca (Miglustat) gegen Morbus Gaucher für etwa 7500 Euro sowie Opsumit (Macitentan) für rund 2300 Euro, das ebenfalls bei pulmonaler arterieller Hypertonie (PAH) eingesetzt wird.

Die Firma wurde 1997 von Clozel und seiner Frau sowie Walter Fischli, Thomas Widmann und Andre Mueller gegründet worden. Heute beschäftigt das mittlerweile börsennotierte Unternehmen 2400 Mitarbeiter und exportiert in 30 Länder. Die deutsche Niederlassung existiert seit 2001. Mit Bayer als Logistikpartner arbeitet Actelion seit 2012 zusammen.

J&J-Finanzchef Dominic Caruso wiederum wollte weitere Zukäufe nicht ausschließen, wenn die Kandidaten das Portfolio sinnvoll ergänzen würden. Die Amerikaner schlugen erst Mitte September beim Ophthalmika-Geschäft von Abbott für 4,3 Milliarden US-Dollar zu. Im Sommer machte J&J zuvor beim Bieterwettstreit um den Shampoo-Hersteller Vogue International das Rennen.

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