J&J: Klage wegen Asbest in Babypuder APOTHEKE ADHOC, 17.04.2018 09:45 Uhr
Auf Johnson & Johnson (J&J) könnte eine zweite Welle an Sammelklagen zukommen. Dabei geht es um vermeintliche Asbestverunreinigungen, die Krebs erzeugen sollen.
Ein Gericht in New Jersey sah es als erwiesen an, dass ein Mann durch 30-jährigen Konsum von J&Js Babypuder an Mesotheliom erkrankte. Dabei handelt es sich um eine seltene Krebsart, die durch Asbest ausgelöst wird. Die Jury sprach ihm 117 Millionen US-Dollar zu.
Laut den Opferanwälten wurden im Prozess Dokumente gesichtet, die zeigten, dass der Babypuder durch den Abbauprozess des Talks mit Asbest verunreinigt war. J&J soll seit den 70er-Jahren davon gewusst haben. Der Konsumgüterkonzern und sein Zulieferer Imerys Talc America dementieren. Es habe niemals Asbest in ihren Produkten gegeben. Die Unternehmen wollen in Berufung gehen.
J&J-Anwalt Peter Bicks sagte, der Konzern untersuche seit den frühen 70er-Jahren, wie man Asbest aus Talk entfernen könnte, sollte es jemals zu Verunreinigungen kommen. Es seien aber niemals Verunreinigungen festgestellt worden, was jahrzehntelange Tests von unabhängigen Laboren und Wissenschaftlern bewiesen. Die Argumentation der Gegenseite bezeichnet er als „Ramsch-Wissenschaft“.
Gegen J&J laufen derzeit noch etwa 6000 Klagen, die einen Zusammenhang zwischen dem Babypuder und Eierstockkrebs herstellen. Die Opferanwälte wollen die Dokumente in den kommenden Verhandlungen nutzen, um zu argumentieren, dass die vermeintliche Asbest-Verunreinigung die Krebserkrankungen ausgelöst habe.