YouGov-Umfrage

Jeder Siebte meidet die Apotheke

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Berlin -

Wie verändert die Corona-Krise das Verhältnis der Menschen zu den Apotheken – diese Frage stellen sich gerade viele Apotheker. Vor allem eine größere Verschiebung von Umsätzen in den Versandhandel wird befürchtet. Der Generikahersteller Stada hat beim Marktforschungsinstitut YouGov eine Umfrage in Auftrag gegeben. Im europäischen Vergleich müssen sich die Apotheker hierzulande weniger Sorgen machen – aber eben auch nur weniger.

Die Versandapotheken vermelden derzeit große Umsatzsprünge – die börsennotierten Marktführer haben sich sogar schon während der Krise frisches Kapital besorgt. Der Online-Schub geht auf den insgesamt gestiegenen Bedarf zurück, aber eben auch auf die derzeit noch verhängte Kontaktsperre. Die Verbraucher gehen weniger raus und bestellen mehr im Internet.

Die spannende Frage ist: Wird das auch nach der Corona-Krise so bleiben? Bei der YouGov-Umfrage gaben 7 Prozent der Befragten an, künftig mehr online bestellen zu wollen. Die Verschiebung könnte demnach zumindest teilweise vorübergehend sein.

Immerhin 14 Prozent der Deutschen vermeiden laut Umfrage derzeit bewusst den Weg in die Apotheke. Damit stehen die Pharmazeuten hierzulande noch gut da: 28 Prozent der Italiener vermeiden den Weg in die Apotheke und in Spanien sind es sogar 32 Prozent – allerdings waren hier die Ausgangsbeschränkungen in den vergangenen Wochen auch deutlich krasser.

Hierzulande jedenfalls hat der Einsatz der Apotheken Spuren hinterlassen: Jeder Fünfte Deutsche hat jetzt größeren Respekt vor der Leistung des Apothekenpersonals. Das gilt vor allem für die jüngeren Befragten (18-24-Jährige) und die über 55-Jährigen. Allerdings sagen auch 59 Prozent, dass sich ihr Verhältnis zu Apotheken durch Corona nicht verändert hat.

Als Reaktion auf die aktuelle Infektionswelle werden die meisten auch künftig nicht zu immunstärkenden Nahrungsergänzungsmitteln oder sonstigen Präparaten greifen, wie die Umfrage ergab: Lediglich 8 Prozent der Deutschen würden künftig eher Vitamin C oder D nehmen, je 5 Prozent eher Multivitaminpräparate und Mineralstoffe, 4 Prozent Immunstimulanzien und 3 Prozent Probiotika. Befragte mittleren Alters sind eher bereit, das zu ändern und künftig Nahrungsergänzungsmittel zu nehmen als Ältere.

Die Spanier fühlen sich durch Corona eher als die Deutschen dazu veranlasst, künftig häufiger Vitamin-Präparate & Co. zu nehmen, vor allem bei Vitamin C oder D (14 Prozent) sowie bei Multivitamin-Präparaten (13 Prozent).

An der Online-Umfrage beteiligten sich insgesamt 6303 Personen in Deutschland, Spanien, Italien und Großbritannien zwischen dem 3. und 8. April 2020, darunter etwas mehr als 2000 aus Deutschland, in Italien und Spanien jeweils mehr als 1000. Die Ergebnisse in Deutschland können auf Ebene aller Bundesländer und Nielsen Gebiete sowie in 5 Altersgruppen ausgewertet werden.

 

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