Importquote

Jede Apotheke spart 22.000 Euro ein

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Berlin -

Mit der Umstellung der Importquote im Sommer 2019 hat sich der Markt für die Arzneimittelimporteure deutlich gewandelt. Dennoch betont die Branche die Bedeutung der Importe und rechnet vor, dass die Krankenkassen 2022 allein 131 Millionen Euro über die Preisabstandsregelung gespart haben.

„Die Arzneimittel-Importeure“ ist eine Initiative der deutschen Arzneimittel-Importeurs-Verbände BAI und VAD, die gemeinsam Politik machen. Insgesamt summierten sich nach ihren Angaben die Einsparungen aus Importen sogar auf 400 Millionen Euro. Neben den 131 Millionen Euro aus der Importquote entfielen weitere 93 Millionen Euro auf Importe, deren Erstattungsbetrag immerhin niedriger als das Referenzarzneimittel ist sowie auf Importe biotechnologisch hergestellter Arzneimittel. „Jede Apotheke in Deutschland spart somit durch die Abgabe von Importen durchschnittlich knapp über 22.000 Euro für die Solidargemeinschaft.“

Mit weiteren 138 Millionen Euro würden die Kassen durch Importe entlastet, die im Rahmen von Open-house-Rabattverträgen abgegeben wurden. Und schließlich 38,5 Millionen Euro an Einsparungen werden für Importarzneimittel veranschlagt, die im generischen Markt unter die jeweils vier preisgünstigen Arzneimittel fallen und über diese Regelung vorrangig abgegeben werden.

Dabei habe sich der „importfähigen Markt“, der auf das Einsparziel angerechnet wird, mit der gesetzlichen Neuregelungen 2019 verkleinert. Biologicals wurden aus der Austausch-Verpflichtung ausgenommen, die gestaffelte Preisgünstigkeit gemessen am Abgabepreis des Referenzarzneimittels abzüglich gesetzlicher Rabatte neu definiert:

  • Bis 100 Euro muss der Import mindestens 15 Prozent günstiger sein
  • Bei 100 bis 300 Euro mindestens 15 Euro günstiger
  • Bei über 300 Euro mindestens 5 Prozent günstiger

GKV-Spitzenverband und Deutscher Apothekerverband (DAV) haben sich im Rahmenvertrag auf ein Einsparziel von 2 Prozent bezogen auf den Umsatz einer Apotheke verständigt. Dieser Wert wurde den Importeuren zufolge mit durchschnittlich 4,6 Prozent deutlich überschritten.

Die Importeure verweisen zudem stets noch auf die indirekten Einsparungen, die durch den Preiswettbewerb entstünden. Laut einem Gutachten seien das fast 4,5 Milliarden Euro jährlich.

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