Pharmakonzerne

Janssen: Gerber löst Zemzoum ab

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Berlin -

Janssen-Cilag hat einen neuen Deutschlandchef: Andreas Gerber führt seit dem 1. März die deutsche Pharmatochter von Johnson & Johnson (J&J). Seine Vorgängerin Dr. Iris Zemzoum ist aufgestiegen, sie hat den Posten der Vice President Strategy Organization für Europa, den Nahen Osten und Afrika übernommen.

Gerber kommt aus der Abteilung, die Zemzoum jetzt übernommen hat: Seit August 2016 war er als Managing Director für den Nahen Osten, Maghreb und Subsahara-Afrika zuständig. Der Diplom-Kaufmann hat einen Abschluss der Beisheim School of Management und startete seiner Karriere beim Konsumgüterkonzern Procter & Gamble, wo er es bis zum Associate Marketing Director Global Prestige Products brachte. Im Oktober 2009 wechselte er zur Consumer-Sparte von J&J in Österreich.

In die Pharmasparte des Konzerns wechselte er 2012 als Business Unit Director. Nach Posten als Senior Director Global Pricing und Senior Director Global Market Access Emerging HC Systems übernahm er als Managing Director die Führung von 300 Mitarbeitern und 20 Märkten. Als Deutschlandchef ist er nach eigenen Angaben für ein 1,8 Milliarden Euro schweres Geschäft verantwortlich.

Er werde sich für den Einsatz neu entwickelter Technologien und Konzepte bei Janssen stark machen, kündigte Gerber an. „Insbesondere die Entwicklung neuer Konzepte wie Disease Interception, der frühzeitigen Diagnose und Unterbindung einer Krankheit vor ihrem eigentlichen Ausbruch, könnte vielversprechend für die zukünftige Versorgung der Patientinnen und Patienten sein“, so der neue Deutschlandchef.

Janssen-Cilag mit Sitz in Neuss hat hierzulande 900 Angestellte. J&J bringt es weltweit auf 40.000 Mitarbeiter. Gerbers Vorgängerin Zemzoum hatte den Posten 2012 übernommen. Zuvor war sie seit 2003 als Geschäftsführerin von Bristol-Myers Squibb (BMS) in der Schweiz tätig.

Zemzoum hatte ihre Karriere als Assistenzärztin an der Frauenklinik des Klinikums rechts der Isar begonnen. Sie betreute onkologische Studien zum Mammakarzinom, dann warb BMS die Medizinerin für seine Onkologikasparte ab. Über Stationen in Medizin und Marketing an den Standorten München, Brüssel und Paris kam sie 2010 als Geschäftsführerin in die Schweiz. 2015 zog sie in den Vorstand des Verbands der forschenden Arzneimittelhersteller (VfA) ein.

Vergangenen Sommer war Zemzoum der Kritik einiger Apotheker ausgesetzt, nachdem eine Preissenkung von Janssens HIV-Medikament Symtuza (Darunavir/Cobicistat/Emtricitabin/Tenofoviralafenamid) bei HIV-Schwerpunktapotheken zu massiven Lagerwertverlusten von 1285 Euro pro Packung geführt hatte. Hintergrund war eine Reduktion des Erstattungsbetrages nach Preisverhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband. Der Konzern hatte mitgeteilt, die Differenz nicht auszugleichen. Die Deutsche Arbeitsgemeinschaft der HIV- und Hepatitis-kompetenten Apotheken (DAH²KA) warf ihr daraufhin vor, die Patienten im Stich zu lassen und den Berufsstand der Apotheker geringzuschätzen. Am Ende lenkte Janssen ein.

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