Lucentis/Avastin

Italien fordert Schadenersatz von Novartis und Roche

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Rom -

Das italienische Gesundheitsministerium fordert rund 1,2 Milliarden Euro Schadensersatz von den Schweizer Pharmakonzernen Novartis und Roche. Es wirft den Unternehmen wettbewerbsbehindernde Absprachen bei der Vermarktung von Medikamenten vor. Die Konzerne waren deshalb bereits im März von den italienischen Kartellbehörden mit einer Strafe von je rund 90 Millionen Euro belegt worden.

Nach Ansicht der Behörden und des Gesundheitsministeriums haben Roche und Novartis zusammengearbeitet, um Ärzte dazu zu bringen, das teurere Präparat Lucentis (Ranibizumab) von Novartis zu verschreiben, anstatt die günstigere Alternative Avastin (Bevazizumab) von Roche. Novartis ist zu rund einem Drittel an Roche beteiligt.

Das Gesundheitsministerium fordert nun für die Jahre 2012 bis 2014 insgesamt 1,2 Milliarden Euro Schadensersatz. Die italienische Wettbewerbsbehörde hatte berechnet, die Absprachen hätten das Gesundheitssystem Hunderte Millionen Euro gekostet.

Die Unternehmen wiesen die Forderungen in ersten Stellungnahmen laut Nachrichtenagentur Ansa zurück. Roche zeigte sich überrascht und teilte mit, die genannten Summen seien „irreal“. Nach Ansicht von Novartis ist die Schadensersatzforderung „unbegründet“.

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