OTC-Abverkaufszahlen

Iqvia: Versandhandel schwächelt

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Berlin -

Das Wachstum im Versandhandel mit rezeptfreien Produkten hat sich nach Zahlen von Iqvia abgeschwächt: Nach zweistelligen Zuwächsen in den vergangenen Jahren legte der Umsatz mit Arznei- und Gesundheitsmitteln, Kosmetika, Produkten zur Ernährung und medizinischem Sachbedarf 2018 nur noch um 8 Prozent auf knapp 1,9 Milliarden Euro zu. Der Absatz wuchs um 6 Prozent. In diesem Jahr war das Geschäft sogar rückläufig.

Der größte Anteil entfällt mit 77 beziehungsweise 79 Prozent auf OTC-Medikamente und Gesundheitsmittel. Dieser Bereich wuchs 2018 um knapp 8 Prozent nach Wert und um 6 Prozent nach Menge. Die größte Steigerung verzeichnete hier unter den zehn umsatzstärksten Teilbereichen die Gruppe der Vitamine einschließlich Mineralstoffe und Nahrungsergänzungsmittel (+14/+11 Prozent), gefolgt von Beruhigungs- und Schlafmitteln (+9/+7 Prozent) sowie Präparaten für den Verdauungstrakt (+8/+6 Prozent).

Auf Produkte zur Körperpflege und Kosmetik entfallen 16 beziehungsweise 14 Prozent, gefolgt von Artikeln des medizinischen Sachbedarfs wie Tests und Messinstrumenten (je 5 Prozent) und Ernährungsprodukten (je 2 Prozent).

Den größten Zuwachs verbuchten – allerdings auf niedrigerem Niveau – Produkte aus dem Bereich Apothekenkosmetik und Körperpflege (+10/+6 Prozent). Hier stieg die Nachfrage nur noch in den fünf umsatzstärksten Kategorien (Pflegeprodukte für die Familie, Damenkosmetik, Körperhygiene, Haarpflege und orale Hygiene); 2017 war bei fast allen Produktgruppen ein Wachstum festzustellen. Nach Menge wuchsen nur noch Pflegeprodukte für die Familie, bei den anderen großen Produktbereichen war sie rückläufig.

Weil die Präsenzapotheken nur um 3 beziehungsweise 1 Prozent zulegten, entfallen mittlerweile 14 Prozent des Gesamtumsatzes von 13,8 Milliarden Euro (zu effektiven Verkaufspreisen) auf den Verdsandhandel, das ist knapp ein Prozentpunkt mehr als im Vorjahr. In gleicher Größenordnung hat sich laut Iqvia der Absatzanteil erhöht.

In den ersten drei Monaten dieses Jahres legte der Versandhandel nur um knapp 3 Prozent auf 503 Millionen Euro zu; mit knapp 45 Millionen Packungen lag der Absatzentwicklung sogar 0,6 Prozent unter Vorjahr. Iqvia erklärt das mit einer schwächeren Erkältungssaison.

Von den einzelnen Produktbereichen legten nur Arznei- und Gesundheitsmittel zu (+5/+1 Prozent), in den Gebieten Kosmetik und Körperpflege, medizinischer Sachbedarf und Ernährung waren Rückgänge im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich festzustellen.

Dennoch ist der Versandhandel laut Iqvia für viele Verbraucher mittlerweile ein „üblicher Einkaufsweg“. Dank breiterer Produktpalette sowohl günstiger als auch hochpreisiger Produkte, deutlich verkürzter Lieferzeiten und verbesserte Serviceangebote würden sowohl Medikamente für den Akutbedarf als auch zur Vorsorge bestellt. Außerdem informierten sich immer mehr Menschen im Internet über Produkte und Preise und nutzten soziale Medien zum Austausch über Gesundheitsthemen.

Die Hersteller nutzten das Internet zunehmend als Werbemedium neben Fernsehen, Zeitschriften und Tageszeitungen. Zwar mache das Budget für Internet-Werbung immer noch einen relativ kleinen Teil aus, doch die Zusammenarbeit zwischen Versandhändlern und Industrie werde weiter professionalisiert. Werbeformate bei den Versendern sowie die Präsenz in Webshops gewinnen laut Iqvia an Bedeutung. Zudem investierten Versender verstärkt in Werbekampagnen über verschiedene Kanäle.

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