ADHOC: Wie gefällt ihnen Lloyds?
ANGEL: Ich habe mir die Pilotapotheke in Bologna angesehen. Das war auch soweit in Ordnung. Das Konzept ist stimmig, hat das gleiche Grün wie DocMorris und ist sehr auf Schmerz und Haut ausgerichtet. Doch Lloyds, wie es in England und Italien umgesetzt werden soll, funktioniert wegen des Fremdbesitzverbots hier nicht.

ADHOC: Celesio hat für die deutschen Markenpartner doch auch ein Konzept.
ANGEL: Es gibt noch kein vollständiges Nachfolgekonzept für DocMorris. Lloyds ist noch nicht fertig. Ich habe lange bei Celesio nachgehakt, aber da passiert nichts. Deshalb wird das grüne Kreuz bei mir abgehängt.

ADHOC: Haben die Apothekenkooperationen um Sie gebuhlt?
ANGEL: Ja, es gab viele Anfragen. Bereits im vergangenen Jahr wurden mir Konzepte geschickt. Mit Horst Tiedtke von Farma-Plus verstehe ich mich gut, er ist geschäftstüchtig, hat aber nicht bei mir gewildert. Ich habe bis zuletzt mit einer anderen Firma Gespräche geführt, mich dann aber für Farma-Plus entschieden.

ADHOC: Warum?
ANGEL: Farma-Plus ist klein und knackig. Das Konzept hat mir von Anfang an gut gefallen, da es DocMorris ähnelt. Es ist preisaktiv und legt Wert auf Beratung und Service. Ich habe mich für eine kleine Firma entschieden, da ich nicht wieder mit einem Konzern zusammenarbeiten wollte. Ich hatte den DocMorris-Vertrag damals mit Ralf Däinghaus und nicht Celesio abgeschlossen.

ADHOC: Hat die Zusammenarbeit mit Celesio nicht funktioniert?
ANGEL: Die sechs Jahre waren toll, vor allem in den Anfängen war es im Positiven wie im Negativen auch abenteuerlich. Aber jetzt muss ein Wechsel her. Ich wollte die Unflexibilität eines Konzerns nicht mehr. Außerdem hat mir nicht gefallen, dass Markus Pinger jetzt alles, was mit DocMorris zu tun hatte, schlecht redet. Das ist ein bisschen wie Verrat.

ADHOC: Tiedtke erlaubt ihnen mehr Freiraum?
ANGEL: Ja, bei Farma-Plus kann man sein Wissen einbringen. Außerdem kann ich meine meine Beauty & Balance-Lounge künftig auf den Flyern mit bewerben. Das war mit Celesio nicht möglich.