Herzmedikamente

Inspra: Generikum von Ratiopharm Patrick Hollstein, 20.08.2014 10:11 Uhr

Da gibt's doch was von Ratiopharm: Teva bringt die ersten Generika zu Inspra auf den Markt. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Wenn Patente ablaufen, ist Teva/Ratiopharm gerne vorne mit dabei. Aktuell hat der Ulmer Generikahersteller den US-Pharmakonzern Pfizer überrascht: Obwohl der Unterlagenschutz für Inspra (Eplerenon) erst im März ausgelaufen ist, gibt es seit dieser Woche zwei Konkurrenzprodukte.

Inspra wurde im September 2004 zugelassen. Der Aldosteronantagonist regt die Harnproduktion an und ist indiziert zur ergänzenden Behandlung von erwachsenen Patienten mit linksventrikulärer Dysfunktion und Zeichen der Herzinsuffizienz. Als Analogon zu Spironolacton weist Eplerenon eine erhöhte Rezeptor-Selektivität auf.

Das Patent für den Wirkstoff war bereits abgelaufen. Zeitlich reglementierender Faktor für den Launch war eine Verwertungssperre, die laut Ratiopharm am 17. März endete. Erst an diesem Tag konnte der Hersteller die Zulassungsunterlagen beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) einreichen.

Allerdings hatte Teva bereits Ende vergangenen Jahres in Dänemark eine Zulassung für ein Eplerenon-Generikum erhalten. Wegen der Anerkennung durch das BfArM sehr schnell ging, kann der Konzern unter den Marken Ratiopharm und AbZ nun bereits vor der Konkurrenz die ersten Generika vertreiben. Auch Bluefish und Pharmathen haben in Dänemark bereits Zulassungen in der Tasche.

Laut Arzneiverordnungsreport wurde Inspra 2012 rund 190.000 Mal verordnet. Insgesamt gaben die Kassen 5,2 Millionen Euro aus. Allerdings könnte der Markt deutlich wachsen, denn der bereits generische Vorgänger Spironolacton kommt auf 1,7 Millionen Verordnungen im Wert von 29 Millionen Euro. Zusätzlich gibt es die Kombination mit HCT mit knapp 300.000 Verordnungen und 8,3 Millionen Euro.