Drogerieketten

Insolvenzverwalter verteidigt Schlecker-Plan

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Berlin -

Die Suche nach Investoren für Schlecker ist laut Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz „voll im Plan“, erste Angebote seien eingegangen. Zuvor hatte Niedersachsens Wirtschaftsminister Jörg Bode (FDP) Medienberichten zufolge gefordert, die Pläne zur Schlecker-Rettung durch die Länder kritisch zu prüfen. In einem Brief an seine Amtskollegen hat sich der Minister demnach auf ein Gutachten der Wirtschaftsprüfer PricewaterhouseCoopers (PwC) bezogen.

 

Bode zweifelt den Berichten zufolge an dem benötigten Kreditrahmen von rund 70 Millionen Euro für die Transfergesellschaft: Das PwC-Gutachten lasse den Schluss zu, es reiche, wenn die Bundesländer lediglich für die Hälfte bürgten – schließlich verfüge Schlecker über Liquidität. Außerdem sähe PwC die Aussichten für die Drogeriekette skeptisch, die Prüfer gingen nicht davon aus, dass eine Darlehensrückzahlung nach einem halben Jahr aus den laufenden Einnahmen möglich sei.

Geiwitz hält dagegen: Die Interpretationen des Gutachtens seien „aus dem Zusammenhang gerissen und so nicht korrekt“. Man habe nie versprochen, dass Darlehen innerhalb der nächsten sechs Monate aus dem laufenden Cash-Flow zurück zu zahlen. Außerdem seien die Schlecker-Eigenmittel bereits benötigt und verplant. Darüber hinaus sei es kaufmännisch nicht zu verantworten, ein Unternehmen dieser Größenordnung ohne Liquiditätsreserve zu führen.

Noch ist unklar, ob sich die Mehrheit der Bundesländer an der Schlecker-Hilfe beteiligen. Zustimmung gibt es bislang aus Hamburg, dem Saarland und Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg macht die Zusage von den weiteren Ländern abhängig. Heute sollen sich Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Bayern und Thüringen entscheiden. Am vergangen Wochenende waren 2200 Schlecker-Filialen geschlossen worden.

 

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