Die Versandapotheke Sanicare ist laut vorläufigem Insolvenzverwalter Ralph Bünning überschuldet. Wie hoch die Verbindlichkeit des verstorbenen Inhabers Johannes Mönter sind, werde derzeit geprüft, so ein Sprecher. Von der Zahlungsunfähigkeit sind die Apotheke in Bad Laer sowie die Filialapotheken in Bielefeld und Versmold betroffen. Die anderen Sparten der Unternehmensgruppe sowie die Apotheken von Ehefrau Marlies Mönter seien „derzeit noch nicht insolvent“, so der Sprecher.
Mit der Eröffnung des vorläufigen Nachlassinsolvenzverfahrens werde geprüft, welche Werte vorhanden und wie hoch die Zahlungsrückstände seien. Auch die Suche nach Investoren laufe an. „Bislang gibt es keine konkreten Gespräche mit Interessenten“, sagt der Sprecher. Bis entschieden sei, ob ein Insolvenzverfahren eröffnet werde, könnten einige Wochen vergehen.
Der Insolvenzverwalter ist demnach bereits mit Gläubigern wie Lieferanten oder Banken im Gespräch. Noch ist keine Gläubigerversammlung geplant. Sanicare beschäftigt derzeit rund 800 Mitarbeiter. Von der Insolvenz seien etwa 340 betroffen. Die Löhne seien bis Ende November durch die Bundesagentur für Arbeit gesichert.
Sanicare wird wie alle Apotheken unter der Rechtsform eines eingetragenen Kaufmanns betrieben. Ein Nachlassinsolvenzverfahren wird eingeleitet, damit die Hinterbliebenen das Erbe ausschlagen und dadurch der persönlichen Haftung entgehen können.
Nicht betroffen sind neben den GmbHs von Mönter die Sanicare-Apotheken in Cloppenburg, Osnabrück und Hamm. Letzere wird von Petra Röder betrieben.
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