Insolvenzverfahren

Bocholt: PunktApotheken sind pleite

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Berlin -

Fast wöchentlich stürzen Apotheker in die Zahlungsunfähigkeit. Jetzt hat der Strudel Thomas Kelz aus Bocholt erfasst: Der Inhaber der beiden PunktApotheken hat Insolvenz beantragt. Einen ersten Erfolg konnte der Pharmazeut bereits verbuchen: Das Amtsgericht Münster hat dem Antrag auf Eigenverwaltung zugestimmt. Auch von den großen Gläubigern wird er unterstützt.

Kelz wird von der auf Insolvenzrecht und Sanierung spezialisierten Rechtsanwältin Nicole Schmidt von der Kanzlei AndresSchneider beraten. Die Juristin unterstützt auch Helmut Michael, Inhaber der Apotheke im Seidnitz-Center (SEC) in Dresden, während der Zahlungsunfähigkeit. Erste Gespräche mit den Gläubigern wurden bereits geführt.

Sowohl die Bank als auch die Großhändler haben ihre Unterstützung signalisiert. Dadurch erhöhten sich die Chancen, die Apotheke über einen Insolvenzplan zu retten, sagte der vorläufige Sachwalter Dr. Frank Kebekus. Die Ursache für die eigene Zahlungsunfähigkeit sieht der Apotheker vor allem im Verfall der Gewinnmargen. Diese Entwicklung habe der Gesetzgeber eingeleitet.

Die erste PunktApotheke wurde 1997 eröffnet. 2007 kam die Filiale am Butenwall dazu. Insgesamt beschäftigt der Pharmazeut 19 Mitarbeiter. Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter sind demnach gezahlt. Für die kommenden Monate wollen die Parteien Insolvenzgeld beantragen.

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