Reha-Kliniken

Insolvenz oder Kette APOTHEKE ADHOC, 19.01.2009 15:36 Uhr

Essen - 

Bis zu jeder fünften deutschen Reha-Klinik droht nach einer Studie des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) die Insolvenz. Durch die steigende Auslastung wegen des zunehmenden Altersdurchschnitts der Bevölkerung habe sich die Lage der Kliniken in den Jahren 2007 und 2008 jedoch verbessert, so das Institut. Damit ist das Klima im Reha-Sektor gegenüber den Prognosen von 2006 deutlich positiver - zum damaligen Zeitpunkt hatten die Forscher noch für nahezu jede vierte Klinik eine Insolvenzgefahr vorhergesagt.

Weitere Verschlechterungen drohten jedoch bereits durch hohe Tarifabschlüsse in der Gesundheitsbranche und die Folgen des Gesundheitsfonds. Derzeit seien etwa Kliniken in privater Trägerschaft bereits deutlich schlechter ausgelastet als Häuser in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft oder solche der Deutschen Rentenversicherung. Es sei daher zu erwarten, dass die Kettenbildung sowohl innerhalb des Reha-Marktes weiter voranschreiten wird. „Dennoch ist anzunehmen, dass nicht alle Reha-Kliniken die nächsten zehn Jahre überstehen werden“, heißt es in dem Bericht.

Für die Studie des RWI wurden Daten des Statistischen Bundesamtes zu allen deutschen Reha- und Vorsorge-Kliniken sowie 100 Jahresabschlüsse, die insgesamt 172 Einrichtungen umfassen, analysiert. Da die Daten nur bis zum Jahr 2006 vorlagen, beruhen die Zahlen für die Jahre 2007 und 2008 teilweise auf Prognosen.