Bielefeld

Sanicare-Apotheke ist zu Carolin Bauer, 04.12.2012 11:54 Uhr

Kunden verloren: Die Sanicare-Apotheke in Bielefeld musste wegen der Einstellung der Krankenhausversorgung schließen. Foto: Sanicare
Berlin - 

Die krankenhausversorgende Sanicare-Apotheke in Bielefeld hat ihren Betrieb eingestellt. Die Apotheke im Stadtteil Bethel hatte nach dem Stopp der kompletten Klinikversorgung im Oktober ihren Hauptkunden verloren. Der Insolvenzverwalter Ralph Bünning hatte die Arzneimittelversorgung von Krankenhäusern eingestellt, da sie nicht kostendeckend gewesen war.

Sanicare hatte die Sarepta-Apotheke des Evangelischen Krankenhauses Bielefeld vor zwei Jahren als Filiale übernommen. Inhaber war der verstorbene Firmengründer Johannes Mönter. Die Apotheke mit 20 Angestellten wurde von Christoph Lehmann geleitet.

Derzeit werde mit dem Betriebsrat über eine Weiterbeschäftigung der Mitarbeiter verhandelt, so eine Sanicare-Sprecherin. Nach der Insolvenz habe es bislang keine Entlassungen gegeben.

Die Arzneimittelversorgung des Bielefelder Krankenhauses ist bereits auf die Apotheke des Sankt Elisabeth Hospitals im zwölf Kilometer entfernten Gütersloh umgestellt worden. Sanicare hatte vor der Insolvenz 50 Kliniken mit 12.500 Betten versorgt. Das Evangelische Krankenhaus zählte mit 1500 Betten zu einem der größten Kunden Mönters.

Sanicare hatte Ende September Insolvenz angemeldet. Das Insolvenzverfahren war am Samstag eröffnet worden. Der Apothekenbetrieb sowohl im Versandhandel als auch in den anderen Apotheken laufe ganz normal weiter, so Bünning. Bis zum 9. Januar müssen die Gläubiger ihre Forderungen beim Insolvenzverwalter anmelden.

Die Gespräche mit möglichen Käufern sind Bünning zufolge „sehr konstruktiv“. Es gebe mehrere Interessenten. „Wir sind zuversichtlich, hier in wenigen Wochen zu einer Lösung zu kommen“, so Bünning. Auch für den Campingplatz „Campotel“ in Bad Rothenfelde würden bereits Kaufverhandlungen geführt.

Nicht insolvent ist das Medizinische Versorgungszentrum mit ambulanten Praxen, das 2007 von Mönter gegründet wurde. Auch die drei Apotheken von Marlies Mönter sind nicht betroffen. Das Schwimmbad SoleVital in Bad Laer, für das Johannes Mönter jr. zuständig war, ist nach der Insolvenz wieder komplett in den Besitz der Gemeinde übergegangen.