Auf Erkältungs- und Heuschnupfen- folgt die Mückensaison. In diesem Jahr haben der milde Winter und das feuchtwarme Wetter im Mai dafür gesorgt, dass in der Apotheke deutlich mehr Repellents verkauft wurden als noch im Vorjahr. Überproportional kann der Versandhandel zulegen.
Feuchtes und warmes Wetter im Frühjahr und Frühsommer sind ideale Bedingungen für Mücken, Zecken und andere lästige Stechinsekten. Vielfach greifen Verbraucher in diesen Zeiten zu Repellents, um diese Tiere auf Abstand zu halten.
Im Jahr 2015 belief sich nach Zahlen von IMS Health der Umsatz mit Produkten zur Insektenabwehr auf 20,7 Millionen Euro auf Basis der effektiven Apothekenverkaufspreise (AVP). Dies entspricht einem Zuwachs von 5 Prozent.
In diesem Jahr erhöht sich die Nachfrage aufgrund des milden Winters bereits zu Jahresbeginn: In den ersten drei Monaten steigerte sich der Umsatz deutlich um 19 Prozent auf 4,9 Millionen Euro. Nach einer Verschnaufpause im April – hier war der Vorjahresvergleichsmonat deutlich wärmer und trockener – legten die Abverkäufe auch im Mai deutlich zu.
Der Versandhandel profitierte überdurchschnittlich und legte um 42 Prozent auf 900.000 Euro zu, das sind 18 Prozent des Gesamtumsatzes. Das Geschäft in der Offizin wuchs entsprechend um 15 Prozent auf 4 Millionen Euro.
Insgesamt können die Apothekenkunden unter knapp 100 Marken wählen. Gleichzeitig ist die Konzentration sehr hoch. Auf die führenden fünf Marken – Anti Brumm, Nobite, Autan, Mosquito und Para Kito entfällt ein Umsatzanteil von 91 Prozent.
Beliebt sind insbesondere Sprays, die 91 Prozent des Absatzes ausmachen. Der Rest verteilt sich auf Cremes, flüssige Formen sowie Armbänder; letztere waren rückläufig.
Das Thema Insektenabwehr könnte in Zukunft an Bedeutung zunehmen, so IMS mit Verweis auf die von Forschern prognostizierte Ausbreitung von exotischen Mücken wie der asiatischen Tigermücke. Milde Winter erleichterten diesen Einwanderern, die ernste Erkrankungen wie beispielsweise das Dengue-Fieber übertragen können, das Überleben. Die Abwehr von Insekten könnte also zukünftig nicht nur dazu dienen lästige, juckende Stiche zu vermeiden, sondern auch der Übertragung gefährlicher Krankheiten vorzubeugen.
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