Grippeimpfstoffe: Novartis wieder exklusiv APOTHEKE ADHOC, 26.03.2013 14:12 Uhr
Obwohl Novartis im vergangenen Herbst mit Lieferschwierigkeiten zu kämpfen hatte, ist der Pharmakonzern auch in diesem Jahr wieder dabei: Novartis soll in den kommenden zwei Saisons exklusiv den Impfstoff für den Sprechstundenbedarf in Bremen und Bremerhaven liefern. Der AOK-Bundesverband hatte Impfstoffe für Versicherte in den beiden Städten ab dem vollendeten sechsten Lebensmonat in Fertigspritzen mit oder ohne Kanüle ausgeschrieben.
In sieben Bundesländern sind die Zuschläge für die kommende Impfsaison bereits vergeben worden: Novartis konnte sich bislang jedoch in keiner Ausschreibung durchsetzen. Großer Gewinner ist Sanofi Pasteur: Das Joint Venture von Sanofi-Aventis und MSD Sharp & Dohme beliefert Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein exklusiv.
In Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt sind außerdem Abbott beziehungsweise Abbott, GlaxoSmithKline und Janssen-Cilag an der Versorgung beteiligt. In Bayern, Sachsen und Thüringen wurden die Impfstoffe ebenfalls ausgeschrieben, aber noch nicht vergeben.
In der aktuellen Grippesaison war Novartis eher negativ aufgefallen: Derzeit beliefert der Konzern exklusiv Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Bayern. Da der Schweizer Hersteller den vereinbarten Impfstoff Begripal nicht pünktlich liefern konnte, sollte zunächst Optaflu abgegeben werden. Anfang Oktober wurden dann alle Impfstoffe freigegeben.Weitere Versorgungsprobleme entstanden, als Novartis im Oktober vier Chargen Begripal und eine Charge Fluad zurückrufen musste. Zuvor waren in den verwendeten Vorstufen vereinzelt Eiweißaggregate gefunden worden waren. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hatte daraufhin die Freigabe für die Chargen zurückgezogen.
Aufgrund der Ausschreibungen – insgesamt gibt es derzeit in acht Bundesländern Verträge zwischen Kassen und Herstellern über Grippeimpfstoffe – hatten andere Impfstoffhersteller ihre Produktion nach eigenen Angaben reduziert, sodass sie den höheren Bedarf nicht decken konnten. Die Lieferengpässe weiteten sich daraufhin auch auf andere Bundesländer aus.